Genuss und Gaudi zum Wohle aller!
Wie können wir Genuss, Gaudi und Nachhaltigkeit in Zukunft auf dem Oktoberfest vereinen?
Zusammen mit über 30 Projektpartner*innen wollen wir, dass das Oktoberfest und alle anderen Großveranstaltungen in München zu mehr Nachhaltigkeit beitragen.
Beim Oktoberfest handelt es sich schließlich um das größte Volksfest der Welt. Wir möchten unser Augenmerk dabei besonders aufs Essen richten. Denn beim Thema Ernährung ist auf der Wiesn noch viel Luft nach oben. Die Wiesn und alle Großveranstaltungen auf städtischem Grund müssen Leuchtturmprojekte für echte Nachhaltigkeit werden.
Was wir bereits umgesetzt haben:
Essensauswertung:
2024 wurde wie schon die Jahre zuvor für das Oktoberfest das Essensangebot ausgewertet und analysiert. Hierzu dienten die Speisekarten von 34 Festzelten.
Unser Fazit: Wir freuen uns über die positiven Entwicklungen auf dem größten Volksfest der Welt, denn der Bio-Anteil des Speisekartenangebots steigt. Bis zu einer nachhaltigen und fairen Wiesn ist es aber noch ein weiter Weg. Hierzu stehen unter anderem noch Änderungen des Leitfadens zur Vergabe für die jährliche Bewerbung der Zelte auf dem Oktoberfest seitens der Politik aus. 2023 sendeten wir bereits die Ergebnisse der vorjährigen Essensauswertung unter anderem mit dieser Forderung an die Stadtpolitik. Ziel bleibt, das Oktoberfest bis 2035 auf 100 % Bioqualität und fair gehandelte Produkte umzustellen.
Wiesnrundgang:
Während des Oktoberfestes 2023 trafen sich auf Einladung einiger Wiesnwirte sich Vertreter*innen des Runden Tisches zu einem Wiesnrundgang. Dieser bot einen interessanten Blick hinter die Kulissen und führte zu einem regen Austausch aller Beteiligten.
Runder Tisch im Rathaus:
Ein wichtiger und positiver Schritt war, dass sich im Juni 2023 Stadtpolitik, Stadtverwaltung, Oktoberfest-Gastronom*innen, Landwirt*innen und die Faire Wiesn auf Einladung der Zweiten Bürgermeisterin Katrin Habenschaden zum Runden Tisch „Nachhaltige Großveranstaltungen“ getroffen haben. Mit dem Runden Tisch wurde eine wichtige Forderung unserer Initiative umgesetzt.
Hendlsauerei:
Im Mai 2022 hatten wir mit der Aktion Hendlsauerei – the Dark Side of the Wiesn auf dem Marienplatz auf die „wahren Kosten“ der Wiesn und anderer Großveranstaltungen in der Stadt aufmerksam gemacht und einen Forderungskatalog an den Stadtrat weitergereicht.
Aus der #Hendlsauerei wurde im Herbst 22 #fairewiesn: Unsere Bemühungen um eine faire Wiesn gingen während der Oktoberfestzeit 2022 mit einer Social-Media-Kampagne in die nächste Runde.
- Aktionsbündnis artgerechtes München
- Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V.
- BUND Naturschutz in Bayern e.V. Kreisgruppe München
- BürgerStiftung München
- Circular Munich
- Community Kitchen München
- Die Umwelt-Akademie e.V.
- FoodHub München eG
- Gemeinwohl Ökonomie München
- Green City e.V.
- Greenpeace München
- Gregor Louisoder Umweltstiftung
- Health 4 Future
- Kartoffelkombinat – der Verein e.V.
- Kartoffelkombinat e.G.
- Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V.
- LBV München
- Münchner Aktionswerkstatt Gesundheit (MAGs)
- Münchner Ernährungsrat
- Münchner Initiative Nachhaltigkeit
- Netzwerk Klimaherbst e.V.
- Nord Süd Forum München
- Parents 4 Future München
- PROVIEH e.V.
- rehab republic e.V.
- RENN.süd
- Schweisfurth Stiftung
- Slow Food München
- Slow Food Fünfseenland
- SOS Kinderdorf München
- Stiftung Mensch und Tier
- TAGWERK e.V.
- Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft e.V.
- UNSER LAND Netzwerk
- Stephanie Hirn, Projektleitung
- Natalja Stark, Projektbegleitung
Aktuelles
So kann es nicht weiter gehen
Als Münchner*innen und Umländer*innen, viele von uns begeisterte und langjährige Wiesengänger*innen, müssen wir zurzeit leider ganz klar feststellen: Wiesn und Nachhaltigkeit – das beißt sich. Gaudi und Genuss gehen zu Lasten von Mensch, Tier und Umwelt.
Das heißt nicht, dass allen Wiesnbeschicker*innen Fairness, Bio, Tierwohl und Nachhaltigkeit egal sind. Viele zeigen Interesse, das zeigen zaghafte Versuche Biohendl anzubieten oder Fairtrade Produkte. Der Anteil ist aber noch verschwindend gering. Das liegt auch daran, dass bei den Kriterien, nach denen die Beschicker*innen auf der Wiesn ausgewählt werden, dem Thema Nachhaltigkeit auf allen Ebenen viel zu wenig Bedeutung beimessen.
Unsere Weltstadt mit Herz muss eine Vorreiterin bei Klimaschutz und Ernährungswende sein!
Um die Klimaneutralität der Stadt München bis 2035 zu erreichen, braucht es deshalb auch eine nachhaltige Transformation der Münchner Großveranstaltungen. Zeit also, etwas zu ändern!
Wir fordern: Genuss und Gaudi zum Wohle aller!
Die Münchner Großveranstaltungen, allen voran die Wiesn, sollen weiterhin Feste der Lebensfreude, der Gastfreundschaft und des Genusses bleiben. Doch das Privileg, solche Feierlichkeiten ausrichten zu können, bringt eine Verantwortung mit sich, der sich München stellen muss. Denn beides im Einklang ist möglich: Genuss und Gaudi zum Wohle aller! – das muss die Zukunft des größten Volksfest der Welt sein.
Auf dass sich die Wiesn in Zukunft nachhaltig dreht. © digital cat from München, Bavaria unter CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons