Essensauswertung – Wie nachhaltig ist die Wiesn 2024 wirklich?
Es gibt keine nennenswerten Fortschritte in Richtung mehr Nachhaltigkeit beim Essen auf der Wiesn: So lautet die Bilanz der diesjährigen Speisekartenauswertung der Projektgruppe FaireWiesn. Während der Anteil an Bio-Lebensmitteln stagniert, ist der Anteil an Fleischgerichten aus ökologischer Herstellung sogar zurückgegangen.
Stagnation und Rückgang bei Bio-Produkten
Die Auswertung der Speisekarten von 34 Festzelten zeigt, dass der Anteil an Bio-Produkten mit neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr gleichgeblieben ist. Besonders bedauernswert ist der Rückgang des Angebots an Bio-Hendln. Das mit Abstand umsatzstärkste Gericht findet man 2024 nur noch in fünf Zelten (im Vorjahr waren es noch sieben). Der Anteil an Fleischgerichten aus ökologischer Herstellung ist sogar um zwei Prozentpunkte gesunken.
Lichtblicke: Vegane Optionen und Lebensmittelrettung
Es gibt jedoch auch positive Entwicklungen: In sechs Festzelten wird ein erfreulicher Anteil an bio-veganen Hauptspeisen angeboten, und drei Festzelte bieten vegane Brotzeitbrettl an.
Erfreulich sind die vereinzelt angebotenen Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung, die in einzelnen Zelten hoffentlich Wirkung zeigen. Speisen wie „Rette Mich-Pasta“ und Kooperationen mit „United Against Waste“, Foodsharing und Too Good To Go helfen, überschüssige Lebensmittel sinnvoll zu verwerten. In einem Zelt können Gäste sogar Essensreste kostenlos und müllfrei mit einem Pfandsystem nach Hause mitnehmen.
Die diesjährige Speisekartenauswertung zeigt, dass es noch viel Potenzial für mehr Nachhaltigkeit auf der Wiesn gibt. Obwohl einige Fortschritte erzielt wurden, bleiben große Herausforderungen bestehen. Die Initiative Faire Wiesn wird weiterhin beobachten, wie sich das nachhaltige Essen auf dem Oktoberfest entwickelt.