Auf geht’s in die zweite Runde – neue Mitglieder für den Klimarat gewählt
Der Klimawandel stellt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit dar, und Städte wie München spielen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die Klimakrise. Der Klimarat München ist ein zentrales Gremium, das die Stadt dabei unterstützt, ihre ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Für die zweite Amtsperiode wird derzeit die Besetzung gesucht: wie schon 2021 haben wir in der Zivilgesellschaft die drei zivilgesellschaftlichen Vertreter*innen im Rat samt Stellvertreter*innen gewählt: 15 Kandidierende stellten sich zur Wahl, 64 Organisationen und Initiativen registrierten sich für die Wahl. Doch was genau macht die Arbeit im Klimarat aus und was ist die Rolle der Münchner Initiative Nachhaltigkeit (MIN) dabei?
Wer ist dabei?
Der Klimarat München setzt sich aus einer Vielzahl von Akteuren zusammen. Neben sieben Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung beruft der Stadtrat auch 9 externe Personen in den Klimarat: je drei Vertreter*innen und Stellvertreter*innen aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Die Münchner Initiative Nachhaltigkeit (MIN) unterstützt die zivilgesellschaftlichen Klimaräte organisatorisch und koordinierend. Zudem ist sie maßgeblich an der Wahl der zivilgesellschaftlichen Vertreter*innen beteiligt. Vier Organissationen bilden das Wahlkomitee: Neben der MIN waren dies das Netzwerk Saubere Energie München (NSEM), Fridays for Future München (FFF) und das im Herbst 2023 neu gegründete Klimanetzwerk MUC. Durch die Abstimmung von 58 der 64 registrierten Organisationen und Initiativen wurden im Juli drei neue Klimaräte plus drei Stellvertreter*innen für die neue Wahlperiode gewählt, die im Oktober 2024 beginnt.
Erfreulich bei der Wahl ist, dass alle 15 Kandidat*innen für die 6 zur Verfügung stehenden Plätze eine hohe Akzeptanz von über 50% bis 86% der Zivilgesellschaft erhalten haben. Die Kandidat*innen mit den höchsten Akzeptanzwerten werden jetzt dem Stadtrat vorgeschlagen:
- Katharina Horn (BUND Naturschutz München) in Vertretung durch Jürgen Stephan (München Zero)
- Caroline Fischer (München Zero, auch foodsharing e.V. u.a.) mit Vertretung durch Nora Holz (Nord Süd Forum München e.V.)
- Lena Willimek (abbrechen abbrechen) mit Vertretung durch Ramon Arndt (Langjährig aktives Mitglied in verschiedenen Vereinen und ab 01.09. nicht mehr Mitarbeiter der Stadtverwaltung)
Kai Zosseder, der in der letzten Amtsperiode für die Scientists for Future im Klimarat die Zivilgesellschaft vertreten hat, wurde ebenfalls wiedergewählt, soll aber auf einen der Wissenschaftsplätze berufen werden. Dafür rückt Ramon Arndt in die Vorschlagliste auf. Ganz knapp verpasste damit Hermann Hofstetter, der schon bisher Klimarat war (u.a. für Tagwerk aktiv) die erneute Nominierung. Er ist jetzt Teil des Nachrücker*innenpools mit allen anderen Kandidat*innen. Die anderen vier bisherigen zivilgesellschaftlichen Klimarät*innen – Sylvia Hladky (MIN), Anna Volk (FFF), Stephan Mohr (Students For Future, NSEM) und die im Juni in das Referat für Klima- und Umweltschutz gewechselte Daniela Schmidt (ehem. Vorständin im Münchner Ernährungsrat, MER) verlassen den Klimarat. Wir danken allen bisherigen Klimarät*innen für ihre intensive und zeitaufwändige Arbeit und ihr Engagement. Wir freuen uns auf die erneute Vielfalt an Fachwissen, die einen breiten Austausch an Ideen und Perspektiven ermöglicht und die Arbeit im Klimarat besonders bereichernd macht.
Detaillierte Informationen zum Wahlprozess, zum Wahlverfahren und zu den wählenden Organisationen und Initiativen gibt es hier.
Was machen die Klimaräte?
Die Aufgaben der Klimaräte sind vielfältig und anspruchsvoll. Der Klimarat unterstützt die Stadt München bei der Erreichung ihrer Klimaziele durch eine beratende Funktion bei der Planung und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen. Pro Jahr sind acht Sitzungen angesetzt, in denen wichtige Themen besprochen und beschlossen werden. Obwohl die Unterlagen idealerweise vier Wochen im Voraus bereitgestellt werden sollen, gelingt dies nicht immer, was Flexibilität und schnelles Reagieren erfordert. Auf Basis der Diskussionen im Vorfeld der Sitzungen oder in den Sitzungen erarbeiten die Klimaräte Stellungnahmen zu den Stadtrats-Beschlussvorlagen der Referate. Dabei haben besonders die zivilgesellschaftlichen Vertreter*innen häufig die Initiative ergriffen.
Warum die Arbeit im Klimarat interessant ist?
Mitglied im Klimarat München zu sein, bietet die Möglichkeit, aktiv zum Klimaschutz in München beizutragen, sich in Gremien der Stadt aber auch in die Stadtgesellschaft hinein zu engagieren, die Stimme zu erheben für das was (dringender…) getan werden muss in Sachen Klimaschutz und Klimaanpassung nicht nur in und für München.
Durch die beratende Funktion und informelles sowie öffentliches Wirken können die Klimaräte Impulse und positive Veränderungen initiieren und fördern. Dies hat einen direkten Impact auf die nachhaltige Entwicklung der Stadt. Die Zusammenarbeit im Klimarat ermöglicht es, innovative Lösungen und Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, die langfristig das Klima und die Lebensqualität in München verbessern.
Verbesserungen für die zweite Amtszeit
Um die Wirksamkeit der Klimarates zu erhöhen, haben die zivilgesellschafltichen Klimarät*innen der ersten Amtszeitr einen Vorschlag zur Verbesserung der Zusammenarbeit im Klimarat erarbeitet. Zwar sind die Sitzungen des Klimarates öffentlich, aber die Unterlagen unterliegen der Vertraulichkeit: Da die zivilgesellschaftlichen Klimaräte häufig aus ehrenamtlichen Organisationen ohne eigenes Fachpersonal kommen, ist es für sie , schwer, zusätzliches Fachwissen aus der Zivilgesellschaft zu aktivieren. Auch war die Rückkopplung mit der Zivilgesellschaft im Vorfeld der Sitzungen zeitlich kaum möglich. Die Vertretung der Stellungnahmen des Klimarates im Stadtrat oder eine aktivere Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sind weitere Bedarfe, damit die Anregungen des Klimarates im Stadtrat stärker aufgegriffen werden können und die Klimadebatte in der Stadt mehr Aufmerksamkeit erhält.
Wie die zivilgesellschaftlich engagierten Organisationen die Arbeit der Klimaräte besser unterstützen können, ist daher Thema eines Treffens im Herbst. Alle, die daran mitarbeiten möchten oder bereit sind, Fachwissen für einen aufzubauenden Expert*innen-Pool zur Verfügung zu stellen, nehmen bitte Kontakt auf unter klimarat@m-i-n.net
Auch im Rahmen des Klimaherbstes wird eine Hybrid-Veranstaltung von protect the planet e.V. am 10.10.24 von 19 – 21 Uhr im Münchner Zukunftssalon des oekom e.V. die Arbeit des Klimarates näher beleuchten. Genaueres siehe demnächst im Veranstaltungskalender.