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Mai 2021

11Mai19:0021:00Wir empfehlen: „Klimanotstand München“: Geothermie – Schlüssel für die Wärmewende

Veranstaltungs-Details

Titel:  „Klimanotstand München“: Geothermie – Schlüssel für die Wärmewende!

Referent: Dr. Kai Zosseder TU München, Lehrstuhl Hydrogeologie, AG Geothermie

Moderation: Helmut Paschlau

 

Inhalt:  „München klimaneutral bis 2035“. So hat es der Stadtrat der Landeshauptstadt beschlossen – muss jetzt aber auch Konsequenzen haben!

Mehr als 30% der CO2-Emissionen in Deutschland entfallen auf den Gebäudesektor, insbesondere für Warmwasser und Raumwärme. Allein 1,7 t CO2 werden für’s Heizen in Deutschland „verbraucht“, fast 18% der Jahres-Pro-Kopf-Emissionen. Doch wie bekommen wir die Wärmeversorgung klimaneutral – in München gar bis 2035?

Durch Reduktion des Energiebedarfs für Warmwasser und Wärme: Minus 40% wären notwendig. Wie machen? Weniger Duschen wird nicht reichen… Die Gebäude-Sanierungsrate liegt – auch in München – bei etwa 1% pro Jahr; Wärmebedarfsreduzierung binnen 100 Jahren?? Also, soweit im Handlungsbereich der Stadt: Schneller stadteigene Gebäude energetisch sanieren, öffentliche und private Neubauten nur noch mit höchstem Wärme-Standard, mehr Fördermittel und Beratung für Privatgebäude und Mietwohnungsbau…

Und: München verfügt über sehr große Dampf- und Heißwasser-Fernwärmenetze, 35% der Wärme-versorgung wird heute damit abgedeckt. Gefordert ist deren schnelle Umrüstung auf CO2-neutrale Energien. Aufgrund der geeigneten hydrogeologischen Verhältnisse bietet sich der konsequente Umbau der fossilen Fernwärmeversorgung insbesondere auf Geothermie an – bis 2035 hat der Stadtrat beschlossen! Ob und wie das im Detail funktionieren wird, soll die „Wärmestudie“ aufzeigen, die derzeit erarbeitet wird. Die Stadtwerke verfügen heute schon über Geothermie-Anlagen etwa in Riem und Freiham; Europas größte, im HKW Süd, Schäftlarnstr., wurde jüngst fertiggestellt; drei weitere sind aktuell in der Planung; und auch Kooperationen mit Geothermie-Anlagen im Umland sind vorgesehen. Und dennoch ist die geplante Umrüstung der bislang fossilen Wärme- auf Geothermie-Wärme eine ganz erhebliche Herausforderung mit langen Planungs- und Realisierungsdauern: Z.B. muss das gesamte Innenstadt-Dampfnetz auf ein temperatur-niedrigeres Heißwasser-Netz umgerüstet (und dazu jede Straße aufgerissen) werden; z.B. müssen im Innenbereich der Stadt weitere Anlagen-Standorte gefunden werden; z.B. sind die bestehenden Erdgas-Heizwerke als Spitzenlast-Anlagen (auf regenerative Basis z.B. mittels Wasserstoff-Beimischung?) umzurüsten.

Und die Wärmeversorgung ohne Fernwärme-Anschluss, Erdgas-Wärme, heute 55% (auch in Fernwärme-Vorrang-Gebieten), Ölheizungen 10% ?! Zu den – auch nicht konfliktfreien – Lösungsansätzen gehören etwa die Ausdehnung der Geothermie-Fernwärme-Gebiete auf 50% der Fläche der Stadt und ein Anschluss- und Benutzungszwang in Fernwärmebereichen (zulasten Öl und Gas), immer dort wo Geothermie geht. Aber auch außerhalb der Fernwärme gilt es, Strategien schnell, wirksam und nachhaltig umzusetzen: Mittels dezentraler, z.B. quartiersbezogener Wärmequellen auf erneuerbarer Basis, durch oberflächennahe Geothermie und hoch effiziente grundwassergeführte Wärmepumpen, mittels Einzel-Holzpellet-Heizungen und (natürlich mit Ökostrom betriebene) Luftwärmepumpen, mit Warmwasser- und Wärme-spendenden Solarthermie-Anlagen im Wohnviertel und auf dem EFH-Dach usw.

Alles notwendig, alles mit langen Zeitbedarfen, alles teuer. Zu bedenken ist auch: Eine „normale“ Heizanlage funktioniert rd. 30 Jahre, aktuell funktionstüchtige sind noch gar nicht amortisiert. Was also tut die Stadt (mittels Aufklärung und Beratung, finanzieller Unterstützung…), was tut die (Wohnungs-) Wirtschaft, um „Klimaneutralität München bis 2035“ auch im Wärmebereich möglich zu machen?

Auch wir müssen viel tun: Am eigenen Haus anpacken, in der Eigentümerversammlung für eine neue Heizanlage mit Geothermie-Anschluss werben, die Wohnungsgesellschaft drängen…
Darüber wollen wir uns informieren und kräftig diskutieren; 2035 ist quasi übermorgen.

 

Weitere Informationen und Anmeldung: Alle Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung finden Sie auf der Protect-the-Planet Website. Die Teilnahme ist kostenlos.

 

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Uhrzeit

(Dienstag) 19:00 - 21:00

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