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Start für das Sommerexperiment Schießstättstraße

Am Freitag, 8. Juli konnten wir endlich unser Sommerexperiment Schießstättstraße feierlich eröffnen! „Wir haben es gewagt, 40 Schrägparkplätze zu sperren, um Freiraum und Grünflächen zu schaffen und zusätzlich neue Mobilitätsmöglichkeiten anzubieten,“ so Sylvia Hladky, Leiterin der Manufaktur Mobilität bei der Eröffnung. Zu Beginn gab sie einen Überblick über die Entstehungsgeschichte des Sommerexperiments und das Superblockprojekt WestendKiez. Anschließend diskutierten die eingeladenen Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung auf dem Podium. Christine Kugler (Leiterin des Referates für Klima und Umweltschutz), Georg Dunkel (Leiter des Mobilitätsreferates) und Sibylle Stöhr (Vorsitzenden des Bezirksausschusses) tauschten sich unter Moderation von Michael Droß (Innovationsnetzwerk M:UniverCity der Hochschule München) aus über die Bedeutung von Experimenten für die Verkehrswende.

Zahlreiche Veranstaltungen auf den freien Flächen

Auf der neu gewonnenen freien Parkfläche hatten zu Anfang der Woche viele freiwillige Unterstützer*innen 50 Pflanztröge bzw. Hochbeete aufgestellt, mit Erde befüllt und bepflanzt. Diese Blütenpracht bildet den Rahmen des Experiments und zieht zudem viele Bienen und Hummeln an. Innerhalb der Freifläche gibt es Platz für vielfältige Aktivitäten wie Nachbar*innen treffen, Schachspielen oder Straßenmalerei. Im Rahmen des Experiments wird es ein buntes Programm geben – von Musikveranstaltungen über Diskussionen und Lesungen bis zu Spielaktionen für Kinder.

Der vollständige Veranstaltungskalender ist zu finden unter: www.m-i-n.net/westendkiez.

Verkehrswende durch Experimente

Während der Podiumsdiskussion wurde die Bedeutung von Experimenten für die Verkehrswende und die Erreichung der Klimaziele deutlich. „Es gibt viele Theorien zum Thema Verkehrswende, aber ich bin überzeugt, dass man es einfach erleben muss. Deshalb gibt es unser Experiment.“, sagt Sylvia Hladky. Erst durch die Umsetzung würden Hürden und hinderliche Vorschriften und Gesetzte erkannt. „Wir brauchen solche Experimente auch, um in Berlin zu überzeugen – quasi über den Umweg München, Freistaat bzw. Bundesland –, dass wir die Straßenverkehrsordnung (StVO) verändern müssen. Die ist sehr aus der Perspektive des Autos entwickelt worden“, bestätigte der Mobilitätsreferent Georg Dunkel.

Um die klimaneutrale Stadt bis 2035 zu erreichen müssen viele Veränderungen in München passieren. Hierfür sind aus Sicht der Klimareferentin Christine Kugler Experimente notwendig, um „die Veränderung einfach mal erlebbar zu machen, und zwar nicht nur an einem Tag, sondern wirklich über eine lange Strecke.“ Dabei könnten zivilgesellschaftliche Projekte wie das Westend Kiez helfen, denn „solche Initiativen sind natürlich viel schneller als die städtische Verwaltung. Das muss man einfach sagen.“ Auch die Vorsitzende des Bezirksausschusses bestätigte die Bedeutung solcher Experimente für das Viertel: „Viele Menschen können sich gar nicht vorstellen, dass man den Straßenraum anders nutzen kann, als um ein Auto abzustellen. Und wir zeigen jetzt einfach mal, was man alles daraus machen kann“, sagte Sybille Stöhr.

Westend Kiez – und warum wir uns dafür einsetzen

Das Westend zählt zu den Stadtbezirken in München mit den geringsten Grünflächen pro Einwohner*in. Damit verbunden ist eine überdurchschnittliche Erhitzung des Quartiers in Hitzeperioden, die mit Erwärmung des Klimas immer häufiger auftreten werden. Mit der Begrünung von Parkflächen, Hausfassaden und Dächern lassen sich die Auswirkungen des Klimawandels abmildern. Pflanzen verdunsten Feuchtigkeit und senken dadurch die Umgebungstemperatur.

Seit 2020 versuchen wir zusammen mit den Anwohner*innen ein Areal im Westend in ein verkehrsberuhigtes und grüneres Gebiet umzuwandeln. Das ist unsere Vision vom Westend, wie sie bereits in Stadtteilen in Paris und Barcelona gelebt wird. Der Grundstein für ein verkehrsberuhigtes und grüneres Westend wurde mit dem Sommerexperiment Parkstraße im Jahr 2021 gelegt.

 Unser Ziel für das Westend

Wir hoffen, dass das Sommerexperiment Schießstättstraße allen Beteiligten, der Stadtverwaltung und den Anwohner*innen Mut macht, den öffentlichen Raum neu zu denken.

Wir wissen es zu schätzen, dass das Mobilitätsreferat in diesem Jahr neue Rahmenbedingungen für Experimente erarbeitet hat. Damit können die Experimente räumlich und zeitlich erweitert werden. Allerdings müssen die nächsten Schritte für eine Mobilitätswende noch viel schneller erfolgen.

„Im nächsten Jahr sollte ein Verkehrskonzept für den Superblock im Westend Kiez erarbeitet werden, damit dieser spätestens 2024 umgesetzt und erprobt werden kann. Wenn wir für ein verkehrsberuhigtes Areal in München fünf Jahre brauchen, wie lange wird es dauern, bis die Verkehrsberuhigung in München großflächig erfolgt?“, sorgt sich Sylvia Hladky.

Der Klimawandel nimmt keine Rücksicht auf lange Umsetzungszeiten!

 

Mehr Infos zum Projekt unter: www.m-i-n.net/westendkiez.

Sommerexperiment Schießstättstraße, Verkehrswende, Westendkiez

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