Drehen für eine bessere Welt – das Glücksrad für Kinder ist in Arbeit

Viele MINler*innen kennen es schon: Unser Glücksrad ist ein echter Hingucker auf Veranstaltungen und macht spielerisch auf die 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) aufmerksam. Kein Wunder also, dass es auch gerne von unseren Bündnispartnern genutzt wird.
Jetzt bekommt das Glücksrad eine neue Scheibe – speziell für Kinder. Klingt erstmal nach einer Kleinigkeit, ist aber das Ergebnis viel kreativer Projektarbeit mit Kindern.
Von Kindern für Kinder
Jonas Bischofberger und Benjamin Hilbig, beide in der berufsbegleitenden Weiterbildung zu Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Umweltbildung, haben das Kinder-Glücksrad als Projektarbeit für die MIN übernommen. Die Fragen, die auf der drehbaren Scheibe landen, entstehen zusammen mit Kindern.
Der erste Workshop fand im Mai in der Freizeitstätte Bumerang im Münchner Norden statt. Zwei Tage lang wurde dort mit Kindern gespielt, diskutiert und überlegt. Ein Kind sagte etwa ganz selbstverständlich: „Meinung muss man sagen dürfen.“ – obwohl das gar nicht explizit auf der Karte stand. Ein anderes meinte: „Ich will kein Dreckwasser trinken.“ Besonders im Gedächtnis blieb Jonas, er arbeitet auch als Grundschullehrer, der Wunsch vieler Kinder nach einem Ort draußen, ganz in der Nähe, an dem sie spielen können, aber auch einfach mal Ruhe finden.
Fotos: Jonas Bischofberger
Kinder haben Ideen – man muss sie nur fragen
Eine der SDG-Fragen lautete: „Was könnte man tun, damit alle Kinder mal in den Tierpark gehen können – auch wenn das Geld knapp ist?“, eine Frage zur Armut (SDG1). Die Ideen der Kinder sprudelten. Ob durch kostenlose Eintrittstage, Spenden oder Aktionstage – die Kinder zeigten, wie sehr sie sich in andere hineinversetzen können. Ein Ziel der neuen Glücksradfragen ist auch, einen klaren Bezug zu München herzustellen – damit die jungen Menschen ihre Stadt als lebenswert, gerecht und zukunftsfähig erleben können.
Kluge Kindergedanken auf der Klimadult
Am 13. Juli war MIN mit dem Glücksrad auf der Klimadult. Und die Antworten und Gedanken der Kinder vor Ort im Luitpoldpark haben uns erneut überrascht. Auf die Frage, wie sich Länder denn gegenseitig besser unterstützen können, antwortete ein 7-Jähriger beispielsweise: „Alle Länder sollen zusammenhelfen, damit keine Menschen mehr durch Waffen, sondern nur noch normal sterben.“ Auf die Frage, welche Möglichkeiten es braucht, um das Klima zu schützen, entgegnete eine 8-Jährige: „Ein Auto mit Staubsauger sollte hinter den Fahrzeugen fahren, die Abgase ausstoßen, diese auffangen und daraus wieder etwas herstellen. Außerdem sollte auf jedem Auto auch ein Windrad sein.“
Fertig zum Weltkindertag
Die Premiere der neuen Glücksrad-Scheibe ist für den Weltkindertag am 20. September geplant. „Die neue Scheibe wird einfach auf das bestehende Rad montiert – so wird kein neues Material verschwendet, erklärt Jonas, der schon für die Konstruktion des bisherigen Glückrads verantwortlich war. „Je nach Bedarf wird die Scheibe für „Erwachsene“ oder „Kinder“ eingesetzt.“
„Es ist gar nicht schwer, mit Kindern über diese Themen zu sprechen“, teilt Jonas seine Erfahrungen. „Wenn man an ihre Erlebnisse anknüpft, sind sie sofort dabei. Man muss nicht gleich das große Ganze erklären – Kinder denken unvoreingenommen und haben oft kluge, einfache Ideen.“