Das neue Zuhause im Prinz-Eugen-Park
Auf dem ehemaligen Gelände der Prinz-Eugen-Kaserne im Münchner Osten ist in den vergangenen Jahren ein Quartier mit etwa 1800 Wohnungen entstanden. Das neue Quartier bietet einen Wohnraum für über 4.000 Menschen. Zur Infrastruktur gehören eine Grundschule, sechs Kindertagesstätten, Eltern- und Familientreffs, Co-Working-Spaces, eine Mobilitätsstation, Läden und ein Café. Die Münchner Volkshochschule stellte bei einer Führung das Projekt als „genossenschaftlich getragenes Quartiersmanagement mit innovativen Ansätzen“ vor.
Einen Beitrag zu diesem Ansatz leistet die Manufaktur 4 von MIN sowie der Münchner Ernährungsrat als Bündnispartner. Gestartet wurde die Zusammenarbeit mit engagiertem Bewohner*innen mit der Entwicklung eines Zielbilds auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit sowie Denken und Handeln in Kreisläufen. Im weiteren Projektverlauf erarbeiten wir in Workshops konkrete Ideen zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs, der Abfallmenge und Klimagasen.
Von Schnippelparty bis Unverpackt
Wir treffen uns einmal im Monat, um unsere Projekte zu planen. Bei unseren Aktivitäten steht uns die Geqo, die Quartiersorganisation vor Ort, mit ihren Räumlichkeiten und Kommunikationskanälen zur Seite.
In einigen Brainstorming-Sessions im Sommer kamen viele Ideen zusammen, die wir gemeinsam zusammenfassten und bewerteten. Unsere Projektgruppe hat sich dann entschieden, sich zunächst auf folgende drei Themen zu fokussieren.
- Unverpackt einkaufen – Wir haben die Geschäfte im Prinz Eugen Park und im Umfeld zum verpackungsfreien Verkauf von Lebensmitteln angeregt. Außerdem ermöglicht seit kurzem ein Unverpackt-Truck den verpackungsfreien Einkauf von Lebensmitteln und Kosmetikprodukten. Kathy Schön von BETTER without ist mit ihrem mobilen Unverpackt-Laden alle 14 Tage vor Ort.
- Foodsaving – Lebensmittel, die in umliegenden Geschäften übrigbleiben, sollen an interessierte Bewohner*innen verteilt werden. Organisationen, die bereits in diesem Feld tätig sind, werden kontaktiert, um von deren Erfahrungen und Strukturen zu lernen. Außerdem prüfen wir, ob ein Gemeinschaftskühlschrank aufgestellt werden kann, um übrige Lebensmittel weiter zu verteilen. Im Frühjahr möchten wir außerdem eine Schnippelparty, eine gemeinschaftliches Kochevent mit geretteten Lebensmitteln, veranstalten.
- Bewusstseinsbildung – Wir bieten verschiedene Workshops und Vorträge an. Hier wird zum einen das MIN- und MER-Netzwerk, aber auch die Expertise der Bewohner*innen genutzt. Zuletzt veranstalteten wir zwei digitale Vorträge. Helmut Schmidt, ehemaliger Werkleiter des AWM, hat uns in Sachen Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz viel Wissen vermittelt und den ein oder anderen Recycling-Mythos ausgeräumt. Außerdem hat Health for Future die Zusammenhänge von Klimaschutz, Ernährung und Gesundheit erklärt und die Planetary Health Diet, einen klimagerechte und gesunde Ernährungsform, vorgestellt. Der geplante Do-it-yourself Workshop für Seifen und Badekugeln musste pandemiebedingt leider auf nächstes Jahr verschoben werden.
Nächster Traum: Eine Nähwerkstatt
In der Projektgruppe kam der Wunsch nach einem Nähcafé auf. Es soll darum gehen, dass Hilfe zur Selbsthilfe geleistet wird, also Leute mit ihren kaputten Sachen kommen und diese Unterstützung erhalten. Gerade sind wir dabei, die ersten Termine zu koordinieren sowie Räume und Personen mit Nähkenntnissen und Nähmaschinen zu organisieren.
Nachdem wir viele positive Rückmeldungen zu unserem Sondernewsletter im Prinz Eugen Park erhalten haben, möchten wir gerne einen eigenen, regelmäßigen Newsletter zu unseren Nachhaltigkeitsthemen starten. Darin sollen neben den anstehenden Veranstaltungen und aktuellen Themen aus unserer Gruppe auch allgemeine Anregungen wie Rezepttipps für eine möglichst müllarme Küche (gute Resteverwertung!) und Tipps für ein nachhaltiges Leben enthalten sein. Außerdem hatten wir einen Artikel in der Prinzenpost, der Quartierszeitung. Die digitale Version gibt es hier: https://www.prinzeugenpark.de/nachbarschaft/prinzenpost.html
Screenshot aus Vortrag mit Health for future.
Neuer Newsletter: Prinz Eugen Park
Falls Ihr Interesse für den Prinz Eugen Park und seine zahlreichen Projekte geweckt worden ist, melden Sie sich beim neuen Newsletter an, um regelmäßig über anstehende Veranstaltungen und Aktionen informiert, aber auch mit allgemeinen Anregungen wie Rezeptvorschlägen und Tipps für ein nachhaltiges Leben versorgt zu werden: Newsletter Anmeldung.
Zu dem Projekt gab es 2020 schon einen Artikel im Stadmagazin Mucbook:
https://www.mucbook.de/holzhochhaus-holz-ist-teurer-als-beton-und-stahl-und-trotzdem-der-baustoff-der-zukunft-das-zeigt-auch-die-neue-siedlung-am-prinz-eugen-park/