Ideen für den Westendkiez: mehr Raum, mehr Grün, mehr Lärm (?)

Am 20.02.2021 fand die dritte Veranstaltung mit Anwohner*innen des sogenannten Westend Kiez statt. Westend Kiez ist das Straßenkarree Kazmair-, Ganghofer-, Schwanthaler- und Schießstättstraße, wo im nächsten Jahr das verkehrsberuhigte Viertel Westend Kiez (siehe Film) entstehen  könnte. Diesmal ging es um die Frage, wie der gewonnene Freiraum im Westend gestaltet werden könnte. Einig waren sich die meisten darüber, dass mehr Grün eine gute Sache wäre. Kontroverser ging es um bei dem Thema zu, ob die Umwidmung von Parkplätzen zu mehr Lärm führen wird und was man dagegen tun könnte. Tatsächlich fühlen sich 79% der Anwesenden durch Lärm gestört, und Lärm durch Gaststättenbesucher wurde am häufigsten genannt, noch vor dem Verkehrslärm. Die Manufaktur Mobilität könnte sich den Einsatz eines Dialog-Displays (ein Verkehrszeichen, das üblicherweise zur Geschwindigkeitskontrolle eingesetzt wird) als Teil der Lösung des Lärmproblems vorstellen. Beim Überschreiten der Lärmgrenze weist das Display auf die Nachtruhe hin. Vorgespräche mit dem Hersteller und der Stadt laufen.

Zur online-Veranstaltung hatten sich ca. 35 Interessierte eingefunden und es kam zu angeregten Diskussionen. Wie beim letzten Mal übernahmen die Akteur*innen der Manufaktur Mobilität und Verkehr die Moderation, die Präsentationen und die Zusammenführung von Ideen und Vorschlägen. So führte Michael Droß vom Innovationsnetzwerk M:UniverCity der Hochschule München durch die Veranstaltung und Sylvia Hladky, die Koordinatorin der Manufaktur, stellte das Projekt Westend Kiez vor. Danach konnten die Teilnehmenden zunächst bei einer Umfrage mitmachen. Sie wurden u. a. zur gewünschten Nutzung des gewonnenen Freiraums gefragt. Von den Teilnehmenden wünschten sich 85 % mehr Grün, 58 % mehr Aufenthaltsmöglichkeiten ohne Konsumzwang und 54 % die Schaffung von Wasserflächen (Mehrfachnennungen waren erlaubt).

Dass Grün und Wasser die Lebensqualität in Stadtvierteln erhöht, bestätigte anschließend Christina Kühnhauser vom BUND Naturschutz München in ihrem Vortrag zum Thema Begrünung und Nutzung des gewonnenen Freiraums. Sie zeigte beeindruckende Zahlen, allgemeiner Natur und speziell für den Westend Kiez: Zum Beispiel kommen pro Hektar Grünfläche im Westend 2564 Einwohner, das ist weit über dem Münchner Durchschnitt von 427 Einwohnern pro Hektar. Die Bodenversiegelung liegt bei 70-90% im Gegensatz zu gut 22% im gesamten Stadtgebiet. Dies kann zu starker Erhitzung im Sommer führen. Mehr Grün im Straßenraum hat viele Vorteile. Ein Baum kühlt die Umgebung um bis zu 3 Grad ab und absorbiert 0,3 Tonnen CO2 im Jahr, filtert Schadstoffe und kann als Lärmschutz dienen. Darüber hinaus wirkt sich das Erleben der Natur positiv auf die menschliche Gesundheit aus.  Am Beispiel der Theresienwiese wurde gezeigt, dass auch in der dichtbesiedelten Stadt naturnahe, artenreiche Grünflächen geschaffen werden können.

Weiter wurde gefragt, ob sich die Menschen auch vorstellen könnten im Viertel aktiv zu werden, und in welchen Bereich. Auch hier dominierte das Thema Begrünung: 58% könnten sich vorstellen, Grünpat*in für Hochbeete zu werden, 31% würden aber auch ein Lastenradverleih betreuen. Dabei kam die Frage auf, welche Fördermöglichkeiten es für die Entsiegelung von Höfen und zur Fassadenbegrünung  gibt. Michael Czisch, Mitglied des Bezirksausschusses 8, beantwortete diese und nannte den Link zu den Förderprogrammen der Stadt (https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/baureferat/foerderprogramm-priv-gruen.html#attraktive-innenhfe_1).

Hier finden Sie alle während der Diskussion genannten Vorschläge und Hinweise sowie eine Priorisierung der Themen durch die Teilnehmer*innen (leider konnte aus technischen Gründen nicht alle Anwesenden abstimmen). Wenn Sie weitere Meinungen und Vorschläge einbringen wollen, so können Sie das auf der WebSite muenchen-mitmachen.de tun. Es gibt dafür ganz unten auf der Seite einen eigenen Bereich.

Wir bedanken uns hiermit bei allen Anwohner*innen, die mit dabei waren und ihre Ideen eingebracht haben.

Weitere Informationen zu unseren Veranstaltungen mit Anwohner*innen finden Sie hier.

Ein besonderer Dank gilt auch unserem Kooperationspartner RENN.süd (REgionale Netzwerke Nachhaltigkeitsstrategien).

Foto: Bund Naturschutz

 

 

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