Ergebnisse der Westend-Befragung an die Stadt übergeben
Am 21. Juli 2024 wurde im Münchner Westend ein Zeichen für Nachhaltigkeit und Lebensqualität gesetzt. Im Rahmen der Wunschbaumaktion übergab Sylvia Hladky, Projektleiterin der Münchner Initiative Nachhaltigkeit (MIN), die Ergebnisse einer Umfrage offiziell an Christine Kugler, Leiterin des Referats für Klima- und Umweltschutz (RKU), Sybille Stöhr, Vorsitzende des Bezirksausschusses 8 Schwanthalerhöhe, und Georg Dunkel, Leiter des Mobilitätsreferats.
Die Wünsche der Anwohner*innen: Weniger Verkehr und mehr Grünflächen:
Die Umfrage zeigte ein klares Bild: Die Mehrheit der befragten Anwohner*innen wünscht sich weniger Verkehr und mehr Grünflächen. Die Befragung fand von April bis Mitte Juli 2024 statt und umfasste verschiedene Orte im Stadtteil, darunter die Stadtbibliothek, die IG Feuerwache und das Schwanthaler Forum. „Wir freuen uns sehr, dass sich eine Mehrheit der Beteiligten weniger Verkehr und mehr Grün, aber auch eine gute Nachbarschaft wünscht. Natürlich freuen sich die Anwohnenden, dass ihre Wünsche auch gehört werden“, erklärte Sylvia Hladky bei der Übergabe.
Westend: Auswertung Wunschbaum
Breite Wunschpalette – von Trinkbrunnen, über Bänke bis zum Schwimmbad
Die Wünsche reichten von Verkehrsberuhigung über die Pflanzung von Bäumen und Blumenwiesen bis hin zur Ausstattung des öffentlichen Raums mit Bänken und Trinkbrunnen. Einige Anwohner*innen träumten sogar von einem Schwimmbad oder der Umwandlung der Theresienwiese in einen See. „Es ist offensichtlich, dass die Auswirkungen des Klimawandels im Viertel spürbar werden. Die Wünsche nach mehr Schatten, mehr Bäumen und mehr Wasser oder die zahlreichen Wünsche der Schülerinnen nach ‚hitzefrei‘ zeigen, wie notwendig Klimaanpassungs-Maßnahmen sind“, so Hladky weiter.
„Westend Kiez“ wird zum „Nachbarschaftsviertel“
Die Wunschbaum-Aktion war der letzte Baustein des Projekts „Westend Kiez“, das MIN in den vergangenen drei Jahren zur Umgestaltung des Viertels in ein verkehrsberuhigtes Quartier initiiert hatte. Straßenexperimente zeigten den Anwohnerinnen, wie die Umwandlung von Parkplätzen in Hochbeete, Freiflächen und Bäume die Aufenthaltsqualität verbessern kann. Der Austausch mit den Bürgerinnen war dabei von zentraler Bedeutung. Umso erfreulicher ist es, dass der Stadtrat erst in der vergangenen Woche das erste „Nachbarschaftsviertel“ im Westend beschlossen hat.
Wissenschaftliche Begleitung und Gewerbetreibende
Die Aktion wurde vom Lehrstuhl Geografie der LMU unter der Leitung von Prof. Rau begleitet. Die Studierenden beschäftigten sich intensiv mit der Frage, wie Gewerbetreibende besser in Beteiligungsprojekte einbezogen werden können. Sie kartierten die verschiedenen Gewerbe und deren Betriebszeiten, um herauszufinden, wie groß der Bedarf an zusätzlichen Lieferzonen ist. Diese Daten sind nun eine wertvolle Grundlage für die geplanten Beteiligungsverfahren.
Zu den Ergebnissen: Abschlusspräsentation_Gewerbe
An dieser Stelle möchten wir uns auch ganz herzlich bei der Hochschule München, Fakultät Design bedanken. Sie haben unser Projekt „Westendkiez“ mit dem Social Design Kurs UN//CERTAIN Futures im Jahr 2022 und mit dem Social Design Kurs „Future Identities“ im Jahr 2023 unterstützt. Die Idee des Wunschbaums stammt von den Studierenden.
Ein Blick in die Zukunft
Die Ergebnisse der Wunschbaumaktion sind ein wichtiger Schritt hin zu einem nachhaltigeren und lebenswerteren Münchner Westend. Mit der Unterstützung von Bürger*innen, Wissenschaft und Stadtverwaltung könnte das Viertel zu einem Vorbild für andere Stadtteile werden. Weniger Verkehr, mehr Grünflächen und eine starke Nachbarschaft – so sieht die Vision einer lebenswerten Stadt aus.
Das Westend ist auf dem besten Weg, ein nachhaltiger und grüner Stadtteil zu werden.
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