Lebenswerte Städte durch Superblocks – auch in München

Spielende Kinder auf der Parkstraße, blühende Hochbeete auf ehemaligen Parkplätzen, eine Mobilitätsstation in der Schießstättstraße, schattenspendende hohe Bäume auf der Kazmairstraße, bessere Luftqualität für alle Anwohner*innen und konsumfreier Aufenthalt auf dafür bereitgestellten Bänken. Das ist unsere Vision im Westend, die bereits in Stadtteilen wie Paris und Barcelona gelebt wird.

Ein Superblock, abgesteckt durch das Viereck Schwanthaler-, Schießstätt-, Kazmair- und Ganghoferstrasse. Grüner, sauberer und leiser stellen wir uns das Westend Kiez vor, und die Sommerhitze soll dadurch erträglicher werden.

Wir arbeiten seit drei Jahren an der Umwandlung dieses Areals im Westend und haben Anwohner*innen-Befragungen durchgeführt, die Insel Parkstraße 2021 und das Sommerprojekt Schießstättstraße 2022 umgesetzt.

Hier ein Überblick über unser Projekt:

Was bedeutet eigentlich ein Superblock?

Die Idee eines Superblock hatte der Katalane Salvador Rueda. Der Umweltingenieur wollte den Lärmpegel der Stadt Barcelona senken und entwickelte den „superilla“, so der Superblock auf katalanisch.

Im Herzen der Stadt wurde ein Freiraum für Bewohner*innen geschaffen, wo bis zu neun Häuserblocks zusammengefasst und in verkehrsberuhigte Areale umgewandelt wurden. Anwohner*innen und Lieferverkehr können die Straßen im „Superblock“ weiterhin befahren. Wo einst Staus, Abgase, Lärm und wenig Grünflächen und Leben waren, entstanden Begegnungsorte, die von den Städtern gerne angenommen wurde. Öffentlicher Raum wurde neu verteilt.

Superblocks in München

Und wie geht es in München voran? Auch in diesem Jahr werden wir ein Teilprojekt in der Kazmairstraße im Rahmen unseres Projektes Westend-Kiez weiterentwickeln – das Sommerexperiment Kazmair-Allee (LINK)

„Superblocks sind ein Baustein für die Verkehrswende in München, d. h die Reduzierung der gesundheitlichen Belastung durch Luftschadstoffe und Lärm von Autos und die Gewinnung von Raum für Begrünungen. Die Pflanzung von Bäumen trägt außerdem durch die Verdunstung von Wasser und Schattenwurf zur Reduzierung der klimabedingten Erhitzung der Innenstädte bei. Während in Barcelona, Paris und weiteren Städten die Planungen und Umsetzungen von Superblocks von der Stadtpolitik in die Hand genommen wurden, wurde unser Projekt von der Zivilgesellschaft initiiert.  Wir zeigen am Beispiel des Westend Kiez, dass ein Wandel in München möglich ist – wenn auch in kleinen Schritten“, sagt Sylvia Hladky, Initiatorin und Projektleiterin vom Westend-Kiez.

Wie in vielen anderen Städten auch, hat unsere Mobilität in München derzeit viele negative Auswirkungen – CO2-Belastung, Luftverschmutzung, Lärm und Unfälle um einige zu nennen. „Pro Einwohner haben wir deutlich mehr Autos als viele andere Großstädte und die Zahl der Autos wächst und wächst. Das muss sich dringend ändern. Durch die Reduzierung von Durchfahrtsverkehr und parkenden Autos auf der Straße, können wir mehr Platz schaffen für alternative, umweltfreundliche Mobilität aber auch für dringend notwendige Begrünung und Aufenthaltsräume für alle. Superblocks sind eine gute Möglichkeit, diese gerechtere Straßenaufteilung zu schaffen“, sagt Hannah Henker, Geschäftsführerin von MIN.   

Erfreulicherweise wurde das Mobilitätsreferat im Herbst von der Grün-Roten Regierung beauftragt, die Umsetzung eines „Superblocks“ als Modellversuch „für das Gärtnerplatzviertel und das südliche Lehel zu prüfen. Es ist zwar nicht das Westend, aber jede Wende in München ist willkommen.

Projekt 2023: Die Kazmair-Allee

Mehr Infos über Superblocks: https://difu.de/nachrichten/was-ist-eigentlich-ein-superblock

 

 

Superblocks, Westendkiiez

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