Alternative Mobilität im Westend – auf dem Weg zum Westendkiez

Um die dringend erforderlichen Klimaschutzziele in München zu erreichen, muss der Autoverkehr stark reduziert, Autos schneller auf alternative Antriebe und sparsameren Verbrauch umgestellt und die Zahl der parkenden Autos drastisch reduziert werden. Parallel sollten Rad- und Fußwege ausgebaut und der ÖPNV günstiger werden.
Weniger Autos und mehr Grünflächen bedeuten lebendigere Stadtviertel, weniger Gefahr und Lärm durch Verkehr und weniger drastischen Temperaturanstiege in der Sommerzeit.

Sylvia Hladky, Projektleiterin der MIN-Manufaktur 2 und des Sommerexperiments Schießstättstraße warnt: „Die Stadt München möchte bis 2035 klimaneutral werden. Das ist ein ehrgeiziges Ziel und das erfordert wirklich gravierende Veränderungen“.

Baustein für eine Wende – die Mobilitätsstation

Ein konkreter Baustein für diesen Wandel könnte eine Mobilitätsstation an vielen Orten in der Stadt sein, der den Anwohner*innen einen einfachen Zugang zu alternativen Fahrzeugen ermöglicht. „Die Umstellung auf ein Leben ohne eigenes Auto sollte den Menschen so leicht wie möglich gemacht werden, eben durch attraktive Sharing-Angebote und Mobilitätsstationen im Quartier“, betont Dr. Hannah Henker, Geschäftsführerin von MIN.

Im Rahmen unseres Projektes Sommerexperiment Schießstättstraße haben wir auf 40 freien Parkplätzen bis Mitte September eine Mobilitätsstation zum Testen installiert, die ein Velohub mit E-Lastenräder sowie Carsharing Parkplätze mit zwei Autos von Stattauto bietet.

„Wir nehmen nicht einfach 40 Parkplätze weg, sondern schaffen erstmals auch die Möglichkeit, den Anwohner*innen im Westend Mobilitätsangebote verfügbar, sichtbar und erlebbar zu machen. Darüber freuen sich besonders die Menschen, die über kein eigenes Auto verfügen“, ist die Erfahrung von Christiane Weiss von Lastibike Mobility Concepts, die das Mobilitätsangebot für das „Sommerexperiment Schießstättstraße“ organisiert hat.
„Viele Menschen können sich gar nicht vorstellen, dass man den Straßenraum anders nutzen kann, als um ein Auto abzustellen. Und wir zeigen jetzt einfach mal, was man alles draus machen kann“, unterstützt Sybille Stöhr, Vorsitzende des Bezirksausschusses 8 Schwanthaler Höhe das Sommerprojekt Schießstättstraße.

Gedanken zur alternativen Mobilität

Carsharing
-Angebote, insbesondere wenn sie standortbasiert sind, machen den Übergang in ein Leben ohne eigenes Auto leichter, da man nicht gleich vollkommen auf ein Fahrzeug verzichten muss. Natürlich reduziert das Carsharing nicht notwendigerweise den Autoverkehr, es verringert jedoch deutlich die Zahl der parkenden Autos. Und ist das eigene Auto erstmal abgeschafft, kann man sich für jede Situation die passende Autogröße wählen oder entscheidet sich häufiger für alternative Verkehrsmittel. Die Umstellung auf sparsamere Autos mit neuen Antrieben ist für eine Carsharing-Flotte ebenfalls leichter umzusetzen als für Privatpersonen. Und der Geldbeutel bedankt sich ebenfalls, beim Verkauf des eigenen Autos.

Carsharing ist gesellschaftlich akzeptiert: Interview mit dem Leiter des STATTAUTOS

 

Lastenräder können eine gute Alternative zum Auto sein – insbesondere beim Transport von Kindern oder schwerem Gepäck – vor allem, wenn sie einen E-Antrieb haben. Dennoch ist es in München nicht sinnvoll und auch nicht finanzierbar, dass sich jeder Haushalt ein eigenes Lastenrad anschafft. Auch hier ist das Motto „Teilen“. Anfänglich bedarf es ein bisschen Übung mit einem Lastenrad unterwegs zu sein.

Am besten mal ausprobieren, wenn es um die Ecke eine Möglichkeit gibt (s.u.).

Auch wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, braucht eine gute Infrastruktur. Dazu gehören neben sicheren Radwegen und Fahrradstraßen auch Reparatur-Säulen und Pumpstationen – wenn das Rad mal unterwegs kaputt geht oder man das passende Werkzeug nicht zur Hand hat. All das kann eine Mobilitätstation rund um die Uhr bieten.

Städtischen Raum nutzen – das VeloHUB



Das Ziel – ein verkehrsarmes Westend

Unser Ziel ist der Superblock, mit den Außenräumen Schießstättstraße, Schwanthalerstraße, Kazmairstraße und Ganghoferstraße. Das Areal würden wir gerne verkehrsberuhigen und begrünen – und dann hoffentlich an weiteren Stellen in München ebenfalls umsetzen. „Es gibt kein Grundrecht auf den eigenen Parkplatz vor dem Haus. Das ist ein Gewohnheitsrecht. Seit den 50er Jahren rollt man dem Auto den roten Teppich aus und es ist für viele Leute selbstverständlich, dass der Straßenraum auch Parkraum ist. Das ist aber nicht nachvollziehbar in einer Stadt, in der eine wahnsinnige Flächenkonkurrenz herrscht zwischen Wohnraum, Grünflächen, Parkraum und Straßenraum“, so Sylvia Hladky.  „Wir werden dendie Klimaziele nur dann erreichen, wenn wir lernen, Gewohnheiten zu ändern und auf manches zu verzichten.

 

Hier unsere Angebote rund um Mobilität während der Projektzeit*

  • Das Velohub bietet eine Abstellfläche und Reparaturstelle für Fahrräder, eine Aufladestation fürs Handy und ein begrüntes Dach, wo man einfach mal eine Pause einlegen kann.
  • Für Anwohner*innen der Schießstättstraße gibt es ein Schnupperangebot für das STATTAUTO: In den ersten drei Monaten fallen keine Fixkosten an. Die Aufnahmekosten, Monatsbeitrag und Kaution werden erst im 4. Monat eingezogen. Der Vertrag kann mit Frist von einem Tag gekündigt werden. Mail an die Info@stattauto-muenchen.demit dem Betreff „Westend-KIEZ“.
  • E-Lastenräder können 24/7 mit einem stationsbasiertem und vollautomatischen Verleihsystem und zu Ausleih-Preisen von 3,5 € / Stunde genutzt werden.
    Am 2.9. findet ein Schnuppertag statt, der Testfahrten der sigo E-Lastenräder ermöglicht.

Wir freuen uns, dass unser Bündnispartner, der Verein Freie Lastenradl e.V. mit seinem kostenlosen Sharing-Angebot ebenfalls dabei ist.

Zur Projektseite

 

 

München, Sommerprojekt Schießstättstraße, Verkehrswende

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