Der Aktionsort
„TAT-Ort Zukunft“ auf dem Tollwood.
Vom 24. November bis zum 23. Dezember sind wir auf dem Winter-Tollwood zu Gast am Aktionsort „TAT-Ort Zukunft“.
An einer festlichen Tafel „servieren“ wir 17 Gerichte. Jedes Gericht steht für ein SDG (Sustainable Development Goals). Die 17 SDGs sind die globalen Ziele der UN für eine nachhaltige Entwicklung. Sie wurden 2015 als Kernstück der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ verabschiedet. Auch die Stadt München bekennt sich zur Agenda und muss umgehend Veränderungen einleiten.
Am TAT-Ort werden die großen ökologischen und sozialen Herausforderungen unserer Zeit aufgezeigt, die Aufgaben, die es zu bewältigen gilt und die „Tu Du’s“, mit denen jede und jeder Einzelne einen wertvollen Beitrag leisten kann.
Ihr alle – Groß und Klein – seid an den großen Tisch eingeladen! Findet mit uns heraus, wie wir die Welt ein wenig besser machen können.
Der (SDG-)Tisch ist gedeckt!
Wir haben uns jedes der 17 SDGs aus der Agenda 2030 aufgegriffen, ein „Gericht“ entwickelt und hübsch an einem weihnachtlichen Tisch aufgebaut.
Hier werden die 17 SDGs (Sustainable Development Goals) , die globalen Ziele der UN für eine nachhaltige Entwicklung vorgestellt. Sie wurden 2015 als Kernstück der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ verabschiedet und von allen UN-Mitgliedstaaten unterzeichnet. Auch die Stadt München bekennt sich dazu.
TU DUs – Was du tun kannst
Informiere Dich im Internet, wie viel Geld Dir im Vergleich zur Weltbevölkerung zur Verfügung steht. Hierzu kannst Du Dich z. B. bei der World Bank informieren.
Tu Dus – Was du tun kannst
Tu Dus – Was du tun kannst
Treppe statt Aufzug, Fahrrad statt Auto, Laden statt Online-Shop: Halte Dich fit und Deine Umwelt sauber.
Setze Dich für die Begrünung Deines Viertels ein, um der Überhitzung und den damit verbundenen Gesundheitsgefährdungen durch den Klimawandel vorzubeugen.
Tu Dus – Was du tun kannst
Engagiere Dich ehrenamtlich als Tutor*in für Schüler*innen und/oder Geflüchtete. Denn gute Bildung unterstützt die Zukunftsperspektiven.
Gehe ins Museum.
Tipp: Am Sonntag kosten viele Münchner Museen, wie die Pinakothek der Moderne nur 1 € Eintritt.
Tu dus – Was du tun kannst
Tu Du – Was du tun kannst
Unterstütze keine Konzerne, die Wasser aus Trockengebieten beziehen, wie z. B. The Coca-Cola Company, PepsiCo, Nestle, Danone…
Tu Dus – Was du tun kannst
Informiere Dich über lokale Ökostromerzeuger und -anbieter. Wechsel zu ihnen und beziehe Ökostrom.
Tu Dus – Was du tun kannst
Informiere Dich über die Produktionsbedingungen und entscheide Dich für faire Unternehmen.
Tipp: Auf der Internetseite „LifeVERDE“ findest Du eine Sammlung von unterschiedlichen grünen Unternehmen und auf der Website „Siegelklarheit“ Informationen zu den unterschiedlichen Siegeln und ihren Bedeutungen.
Tu Du – Was du tun kannst
Setze Dich dafür ein, dass das Unternehmen, in dem Du arbeitest, eine Gemeinwohlbilanz oder einen Nachhaltigkeitsbericht erstellt.
Tu Du – Was du tun kannst
Identifiziere nicht-barrierefreie Stellen in Deiner Gegend und setze Dich bei der zuständigen Stelle für eine Verbesserung ein.
Reflektiere Deine Handlungen heute: War ich heute unfair gegenüber jemandem? – Schätze Menschen wert, die sozial und körperlich anstrengende Arbeit leisten.
Tu Du – Was Du tun kannst
Nutze Sharing-Angebote etwa für Autos und (E-)Lastenräder, aber auch für Klein – und Großgeräte oder für Dein Obst aus dem Garten. Nutze hierfür Plattformen wie nebenan.de oder das Leihlexikon der AWM.
Tu Du – Was du tun kannst
Informiere Dich über die Produktion von Fast-Fashion und deren Auswirkung. Nimm doch mal an einer Kleidertauschparty teil.
Auch wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, rieche und probiere das Produkt, bevor Du es wegwirfst. Insbesondere Milchprodukte sind meistens noch länger haltbar. Das MHD sagt oftmals nur aus, wie lange das Produkt am besten schmeckt.
Tu Du – Was du tun kannst
Nutze den Flugverkehr so wenig wie möglich und vermeide Inlandsflüge.
Reduziere Deine Elektronikgerätenutzung und Deine “Online- und Streaming Zeiten”. Du sparst damit nicht nur Strom, sondern auch Emissionen.
Informiere Dich über nachhaltige Banken und ihre Investitionsschwerpunkte. Wechsel zu ihnen und investiere Dein Geld nachhaltig.
Tu Du – Was du tun kannst
Versuche Deinen Plastikkonsum einzuschränken. Hast Du schon einmal festes Shampoo ausprobiert?
Tu Du – Was Du tun kannst
Ein bunter Garten mit Blühflächen und Wiesenkräutern fördert die Artenvielfalt: Setze Dich in Deiner Stadt für mehr Grünflächen ein und mähe bei Dir im Garten nur 1–2 mal pro Saison, denn durch häufiges Mähen werden Insekten und junge Larven getötet, die Nahrungsmittel für Vögel und andere Gartenbewohner*innen sind.
Tu Du – Was Du tun kannst
Informiere Dich über Post- und Neo-Kolonialismus.
Tu Du – Was du tun kannst
Überlege, wann Dich Team-Arbeit im Leben vorangebracht hat. Setze im Alltag öfter auf Kooperation statt Konkurrenz.
Informiere Dich über Lobbyismus und Vetternwirtschaft. Welche Parteien fordern eine öffentliche Darstellung der Lobbyarbeit der Parteien?
Informiere Dich über internationale Konzerne und mit welchen Partnern diese zusammenarbeiten. Engagiere Dich gegen ungerechte internationale Handelsverträge und kaufe bewusst keine Produkte dieser Firmen!
Tu Du Liste
Die Politik muss die großen Hebel bewegen, aber wenn viele einen kleinen Schritt nach vorne gehen, kann dies eine starke Signalkraft
erzeugen und Veränderungen ins Rollen bringen. Wenn Du selbst einen kleinen Schritt wagen willst, kannst Du hier die Tu Du Liste ausdrucken, die alle hier vorgestellten Tu Dus der SDGs enthält.
Schwerpunktthemen der SDGs
Nachhaltigkeit als Teil unseres Lebens und Handelns
Agrar- und Ernährungswende
Für uns alle muss klar sein: So wie zurzeit die Landwirtschaft betrieben wird, kann es nicht weitergehen. Denn sie ist für rund ein Drittel der klimaschädlichen Emissionen und des Artenverlusts verantwortlich. Dennoch gibt es positive Aussichten: Die Landwirtschaft anzupassen ist gar nicht so schwierig, da diese immer nach den neuen Vorgaben der Regierung handeln muss. Daher können wir durch unsere Demokratie und Ernährungsumstellung viel bewirken. Und dabei ist eine nachhaltige Ernährung auch noch günstiger und gesünder.
Bisher mengenmäßig noch wenig, doch Hasel- und Walnüsse gibt es auch aus Deutschland. Schon mal probiert?
Pestizide schaden nicht nur den von ihnen adressierten Schädlingen. Auch bestäubende Insekten und wichtige Bodenorganismen werden durch sie umgebracht. In vielen armen Ländern wird nicht ausreichend auf Arbeitsschutz auf den Feldern geachtet. Oftmals werden Arbeiter:innen beim und durch den Einsatz von Pestiziden schleichend vergiftet, etwa auf konventionellen Bananenplantagen in Ecuador.
Es ist wichtig, auf Bio- und Fairtrade-Siegel zu achten und saisonales Obst und Gemüse der Region zu bevorzugen.
Pro Jahr werden bis zu 2.700 Milliarden Lebewesen aus den Meeren gefischt. Mindestens ein Drittel ist Beifang, wie zum Beispiel Delfine und Schildkröten. Da große Teile des Weltmeeres leergefischt sind, greift die Fischindustrie auf Gebiete zurück, in denen Kleinbauern vom Fisch finanziell und ernährungsphysiologisch abhängig sind.
Zudem verletzen Großbetriebe oft Menschenrechte. Darüber hinaus ist das Konzept der Aquakultur selten eine nachhaltige Lösung, da der Fisch hier mit Fischmehl oder Soja gefüttert wird, welches mit Antibiotika versetzt ist.
In den Fischratgebern von WWF und Greenpeace finden sich Informationen über bedrohte Fischbestände und einen nachhaltigen Fischkonsum. Prinzipiell gilt: Je weniger Fisch auf den Tellern landet, desto besser.
Alleine in Deutschland werden täglich mehr als zwei Millionen Tiere geschlachtet. Dies ist nur durch die Ausbeutung von Arbeitsmigrant*innen möglich, die zwei Drittel der in Schlacht-betrieben Angestellten ausmachen.
Energiewende
Ein Ölofen verkörpert nicht-nachhaltige Energieerzeugung. Aus ihm kommt eine Wolke, die im Verlauf heller wird. Daran sind der Nachhaltigkeit entsprechend Energieerzeuger angeordnet (Kohlekraftwerk weniger nachhaltig (im dunklen Bereich) als Windenergie (heller Bereich)). Der Verlauf zeigt auf: Es gibt bereits nachhaltige Alternativen. Dazu gibt es passende Informationen für eine Energiewende. Erneut wird dabei auf die Handlungsmöglichkeiten jedes und jeder Einzelnen eingegangen. Kann ich zu einem nachhaltigeren Stromanbieter wechseln? Kann ich eine Photovoltaikanlage an mein Haus bauen? Auch kleine Handlungen helfen, wie beispielsweise die Temperatur eines Waschgangs von 40 °C auf 30 °C zu reduzieren.
Eine Energiewende ist nicht nur nachhaltiger, sondern auch billiger für uns als Verbraucher*innen und besser für unsere Umwelt. Diese ideale Vorstellung soll den Besucher*innen vermittelt werden.
Kernenergie – auch Atomenergie oder nukleare Energie – wird bei nuklearen Reaktionen freigesetzt und zur Erzeugung elektrischen Stroms, aber auch zur Herstellung von Wasserstoff genutzt. Der Abbau, Transport, die Aufbereitung und Entsorgung von Uran sowie der Bau von Atomkraftwerken sind nicht emissionsfrei. Für den radioaktiven Abfall wurde immer noch kein sicheres Endlager gefunden.
Bioenergie wird aus Biomasse wie Stroh, Biomüll, Gülle, Holz oder Nutzpflanzen gewonnen. Sie kann als Biogas oder fest zum Beispiel als Pellets zur Strom- und Wärmeerzeugung sowie flüssig als Treibstoff aus Pflanzenöl genutzt werden. Energie aus Biomasse ist nur bedingt sinnvoll, da es zu Verdrängungseffekten – etwa in Konkurrenz mit der Lebensmittelproduktion – kommen kann. Hier kann es für die Bereitstellung von Bioenergie sogar zur Abholzung von Regenwald kommen.
Geothermie – also Erdwärme – wird zur Nah- und Fernwärme, Stromversorgung, Kühlung und Wärmeversorgung von Gebäuden und auch zum Heizen von Thermalbädern genutzt. Sie steht überall und unabhängig von Witterung und Tageszeit zur Verfügung. Systemisch liegt das größte Potenzial in der Tiefengeothermie.
Wasserenergie kann aus der Strömung von Flüssen, aus der Wasserkraft von Stauseen oder durch Pumpspeicherkraftwerke gewonnen werden. Es entstehen keine CO₂-Emissionen, aber länger anhaltende Dürreperioden führen zu Niedrigwasser in den Flüssen, was das Potenzial der Stromerzeugung senkt und zeitweise sogar stoppen kann.
Solarzellen in Photovoltaikanlagen, solarthermische Kraftwerke und Sonnenkollektoren nutzen die Sonnenstrahlung, um die Strahlungsenergie in Strom oder Wärme umzuwandeln. Solarenergie ist emissions-, geräusch- und geruchsfrei und Sonnenlicht als Grundlage ist unendlich und kostenfrei verfügbar.
Windräder brauchen wenig Fläche, stoßen während des Betriebs keine Emissionen aus und liefern auch im Winter Strom. Mit einem Anteil von 24 Prozent an der deutschen Stromversorgung sind sie auf Platz eins unter den Erneuerbaren.
Mit knapp 71 Prozent verfällt ein Großteil des privaten Energiebedarfs auf die Raumwärme. Das entspricht pro Haushalt und Jahr einer Energiemenge von 12.498 Kilowatt. Je besser ein Gebäude gedämmt ist, desto weniger Energie wird für die Wärmeerzeugung benötigt.
Maßgeblich wegen der Dekoration zu Weihnachten steigt der Stromverbrauch in der Adventszeit auf 190 Kilowattstunden, was ungefähr halb so viel Strom entspricht, wie sonst für das restliche Jahr verbraucht wird.
Verkehrswende
Wie viel CO₂ spare ich eigentlich, wenn ich statt des Autos das Fahrrad nehme? Wie viel schneller bin ich im Schnitt bei der Arbeit? Ist es nicht auch viel gesünder, das Fahrrad zu nehmen? Wofür können wir den Platz in der Stadt nutzen, wenn nicht alles voller parkender Autos steht? Warum ist es auch für die Klimaresilienz so wichtig, dass wir Parkplätze in Parks umwandeln?
Alternative Modelle zum Auto sollen aufgezeigt werden: Fahrrad, Sammeltaxi, ÖPNV-Ausbau – wie kann eine nachhaltige Verkehrswende aussehen und welche Vorteile birgt sie für jede*n Bürger*in?
Städte wie Barcelona versuchen bereits jetzt, verkehrsberuhigte Zonen zu schaffen und diese in einen Wohlfühlort für die Bevölkerung umzuwandeln (Grünflächen, Spielplätze, etc.). Anhand eines Fahrrads an der Wand und Spielzeug-Fahrzeugen werden den Besucher*innen viele Alternativen aufgezeigt.
Fahrradfahren ist Teil der Verkehrswende. Während der Corona-Krise nahm die Zahl der Radfahrer:innen vor allem in Großstädten wie München, Berlin oder Paris erheblich zu. Dank sogenannter Pop-Up-Fahrradwege wurde den Fahrrädern mehr Platz eingeräumt. Jetzt gilt es, den Ausbau weiter voranzutreiben.
Zwischen 2008 und 2018 ereigneten sich jährlich ca. 2241 schwerwiegende Unfälle mit Personenschaden in Deutschland, in die ein Fahrrad verwickelt war. Laut Statistik waren über 57 Prozent der Unfälle unter PKW-Beteiligung, von denen rund 80 Prozent als Unfallverursacher galten. Während der Corona-Pandemie nahm die Zahl der Fahrradfahrer:innen rasant zu, während die Straßen enger wurden. Ein Ausbau der Infrastruktur ist dringend nötig, damit Menschen sicher mit dem Fahrrad unterwegs sein können.
München ist die Großstadt in Deutschland mit den höchsten Stickstoffdioxid-Werten. Der Grenzwert der EU für Stickoxid-Feinstaub beträgt 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft – etwa doppelt so viel wie von der WHO empfohlen. An der Messstation der Landshuter Allee lag der Wert 2021 im Schnitt bei 51 Mikrogramm. Dieselfahrzeuge sind besonders belastend: Verglichen mit Benzinmotoren stoßen sie eine wesentlich größere Menge an Stickoxiden aus.
Bei hoher Feinstaubbelastung steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die damit verbundene Sterberate. Der Verkehr zählt innerstädtisch zu den wichtigsten Feinstaubquellen. Jedes Jahr führt die Freisetzung von Feinstaub, Stickoxiden und Ozon schätzungsweise zu 10.600 vorzeitigen Todesfällen in Deutschland.
Für viele Menschen ist der ÖPNV in München nicht bezahlbar. Zum einen haben Münchner Studierende im Gegensatz zu Schüler:innen und Auszubildenden keinen Anspruch auf das 365-Euro-Ticket, obwohl sie ein ähnlich niedriges Einkommen haben. Zum anderen ist das 49-Euro-Ticket nicht so fair, wie es klingt. Der 40,72 Euro Hartz-IV-Regelsatz für Mobilität deckt die Kosten für den Fahrschein nicht und benachteiligt diejenigen, die das Ticket am meisten bräuchten.
Laut Umweltbundesamt könnten mit einem Tempolimit von 130 ganze 1,9 Mio. Tonnen CO₂ jährlich eingespart werden.
In München sind derzeit etwa 742.000 PKWs angemeldet. Jeder PKW belegt rund zwölf Quadratmeter Fläche. Hochgerechnet werden dadurch für 23 Stunden täglich mindestens 8,9 Quadratkilometer nutzbare Fläche blockiert, was beinahe der Bezirksfläche Hadern entspricht. Pendlerautos, Taxis oder Funkmietwagen noch nicht bedacht.
Fast zwei Drittel des Münchner Stadtgebiets sind bebaut, davon entfallen 17 Prozent auf Verkehrsflächen. Im Vergleich zu Hamburg und Köln, wo etwa die Hälfte der Stadt grün ist, und Berlin mit einem Anteil von 44 Prozent Grünfläche, stellt München mit 4.788 Einwohner:innen pro Quadratkilometer die am dichtesten bebaute Großstadt Deutschlands dar. Zur Naherholung dienen nur 15,6 Prozent der Stadtfläche.
Im Jahr 2019 nahmen 23,1 Millionen Menschen in Deutschland einen Inlandsflug, darunter allein zwischen München und Berlin 1,75 Millionen. Ein Vergleich zwischen ICE-Direktverbindungen und Non-Stop-Inlandsflügen zeigt: Eine kleine Zeitersparnis vervielfacht den CO2-Ausstoß.
Betriebskosten, Sonderkosten, Wertverlust, Steuern, Versicherung und Werkstattkosten: Ein privates Auto kann teuer sein. Die monatlichen Ausgaben für einen VW Golf, dem beliebtesten Automodell Münchens, liegen im Schnitt zwischen 400 und 500 Euro.
Frieden und Gerechtigkeit
Dieses Thema umfasst viele unterschiedliche Bereiche. Themen wie Chancengleichheit, Frieden und Krieg, Flucht, Gleichberechtigung, Gesundheit, Toleranz und noch viele mehr sollen abgedeckt werden. Daher gibt es nicht EINEN konkreten Gegenstand, der Frieden und Gerechtigkeit abbildet, sondern viele verschiedene Utensilien, die das Gefühl von Zuhause und Geborgenheit vermitteln sollen. Ein Kinderbett gegenüber von einem Sessel. Ein Mobile an einem leeren Kinderbett, an dem Spielzeugwaffen befestigt sind. Ein Koffer mit einem Reisepass. Ein Kindertisch mit einer Nähmaschine und einem Kinderbuch. All diese Gegenstände und teils gegensätzlichen Bilder vermitteln Eindrücke von einer ziemlich kontroversen Welt, in der es noch immer zu wenig Frieden und Gerechtigkeit gibt.
Die Möglichkeit, sich frei auf der Welt zu bewegen, steht nicht allen Menschen in gleichem Maße zur Verfügung. So können Menschen aus Afghanistan gerade einmal 29 Länder ohne Antrag eines Visums bereisen – Deutsche dagegen 191 Länder. Schätzungsweise besitzen über 10 Millionen Menschen als Staatenlose kein Identifikationsdokument – das heißt, sie existieren rechtlich gesehen nicht. Diese Menschen haben keinen Zugang zu Bildung, Arbeit, Reisen, Eheschließung und vieles mehr.
Erst 1991 streicht die WHO Homosexualität von der Liste der psychischen Krankheiten. Noch immer wird Homosexualität in 79 Ländern strafrechtlich verfolgt, in sieben Ländern wird dafür sogar die Todesstrafe verhängt.
214 Millionen Frauen haben keinen Zugang zu Verhütungsmitteln und somit keine Möglichkeit, selbst über eine Schwangerschaft zu entscheiden.
Konsum
Das Themengebiet Konsum bildet eine Schnittstelle von Frieden und Gerechtigkeit, der Agrar- und Ernährungswende und der Energiewende. Denn WIR beeinflussen all diese Bereiche durch unseren Konsum. Daher gibt es für dieses Themengebiet nicht einen Ort, sondern Güter, die verteilt im Aktionsort zu finden sind. Lederstiefel am Kamin, eine Second-Hand Jacke am Stuhl der SDGs: Diese Artikel liefern Informationen über unseren Verbrauch, sowohl als Gesellschaft als auch als Individuum.
Das Thema Konsum wird transportiert über die folgenden Gegenstände
Rund ein Drittel aller erzeugten Lebensmittel weltweit geht verloren oder wird weggeworfen – insgesamt 1,3 Milliarden Tonnen jährlich. Über die Hälfte der Verschwendung findet zu Hause statt. Kaufe nur so viel, wie du essen kannst. Kaufe insbesondere verderbliche Lebensmittel wie Tierisches sowie frisches Obst und Gemüse in Maßen.
Der weltweite Energieverbrauch durch Streaming wird auf 200 Milliarden Kilowattstunden geschätzt. Das entspricht dem Verbrauch aller Privathaushalte in Deutschland, Polen und Italien zusammen und den CO₂-Emissionen des weltweiten Flugverkehrs.
Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörung und mangelnder Gesundheitsschutz sind bei der Produktion von Lederwaren, Handtaschen und Schuhen an der Tagesordnung. Um dies zu ändern
bräuchte es Transparenz und ein starkes Lieferkettengesetz.
Die Textilindustrie produziert pro Jahr mehr als 100 Milliarden Kleidungsstücke und nutzt dafür vier Prozent des globalen Trinkwasser-Reservoirs. Ihr jährlicher globaler CO2-Ausstoß beträgt etwa 1,2 Billionen Tonnen, mehr als internationale Flüge und Kreuzfahrten zusammen.
Menschenrechtsverletzungen sind in der Textilindustrie an der Tagesordnung. Arbeiter:innen werden etwa gezwungen, für einen
Hungerlohn Schichten von über 16 Stunden täglich zu leisten. Viele von ihnen sind minderjährig. Aus Angst vor Jobverlust werden die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen meist verschwiegen.
Die Deutschen kaufen jährlich 35 Millionen neue Smartphones. In diesen stecken viele wertvolle Metalle, die unter menschenunwürdigen Bedingungen abgebaut werden. Bei einem Endgewicht von ca. 125 g hat ein Smartphone einen Ressourcenbedarf von 75.000 g an Rohstoffen.
Das hilft:
- Länger nutzen
- reparieren und upgraden lassen
- im Fachhandel oder bei kommunalen Sammelstellen abgeben
- Fair Trade Handy kaufen
Laut Umweltbundesamt werden täglich 800.000 Pakete mit Kleidung zurückgeschickt. Das entspricht 400 Tonnen CO2 und ist vergleichbar mit 255 Autofahrten von Frankfurt nach Peking. Die emittierte Menge an CO2 ließe sich durch eine Retourengebühr wesentlich verringern.
2015 wurden knapp 1,5 Millionen Tonnen Verpackungsmaterial für Versendungen verbraucht. Rücksendungen werden aufgrund der hohen Lagergebühren und der mangelhaften Produktzustände oftmals direkt zerstört.
Rund ein Viertel der gesamten Verpackungsmenge könnte reduziert werden, wenn Kund:innen Waren in ihren unversehrten Originalverpackungen retournieren oder einfach die leeren Verpackungen an den Online-Versandhandel zurückschicken würden.