„German Overshot-Day“: Deutschland lebt für den Rest des Jahres auf Pump

Am Mittwoch, den 05.05.2021 war der nationale Earth- Overshoot-Day in Deutschland, das heißt an diesem Tag haben wir die uns in diesem Jahr zustehenden Ressourcen bereits aufgebraucht. Seit Donnerstag leben wir wieder auf Kosten künftiger Generationen und auf Kosten der Länder des globalen Südens. Würde die ganze Welt so leben und wirtschaften wie wir, bräuchten wir drei Erden, um den Ressourcenbedarf zu decken.

Wie unser Ressourcenbedarf gesenkt werden könnte, ohne dass unser Wohlstand eingebüßt würde, hat Ernst Ulrich von Weizsäcker bereits vor 25 Jahren aufgezeigt. Klar ist: Mit der derzeit vorherrschenden Ressourcen-Effizienzpolitik werden wir das Ziel nicht erreichen, zumal Effizienzerfolge oftmals durch sogenannte Rebound-Effekte mehr als kompensiert werden. Bestes Beispiel hierfür sind die Automotoren, deren Verbrauch schon längst auf 1 bis 2 Liter pro 100 km hätten gesenkt werden können, wenn der Energiebedarf der Autos nicht durch immer neue Komponenten wieder erhöht worden wäre.

Eine Ressourcenwende wird nur gelingen, wenn das lineare Wirtschaften durch eine Kreislaufwirtschaft ersetzt wird, die den Namen verdient. Circular Economy bedeutet etwas anderes als zirkuläre Abfallwirtschaft. Nachhaltige Kreislaufwirtschaft gelingt nur mit anderen Produkten und einem anderen Konsumverhalten. Beides erfordert einen anderen Policymix. Es bedeutet im Übrigen auch nicht automatisch Verzicht; aber mehr Genügsamkeit könnte durchaus hilfreich sein.

Abschließend mein Rat: Wir sollten mehr genießen und weniger konsumieren!

Autor: Helmut Schmidt, Mitglied des MIN- Koordinierungskreises, langjähriger Mitarbeiter der AWM und Experte für nachhaltige Lebensstile und Kreislaufwirtschaft

 

MIN macht Circular Economy erlebbar:

Erfreulicherweise hat der Stadtrat bereits einen Grundsatzbeschluss gefasst, München zu einem Vorreiter in Circular Economy zu machen.

MIN möchte Kreislaufwirtschaft in München erlebbar machen und begibt sich deshalb mit der Manufaktur 4 „Nachhaltige Wirtschaft und Arbeitswelt“, dem Münchner Ernährungsrat und den Anwohner*innen des Prinz-Eugen-Parks auf die Suche, wie Zirkularität in einem Quartier umgesetzt werden kann.

 

Zero Waste Workshops in München:

Kreislaufwirtschaft und Abfallvermeidung sind eng miteinander verzahnt. Mehr zu Kreislaufwirtschaft und Zero Waste kann man bei den Zero Waste Workshops von rehab republic erfahren, oder eigenen Ideen zur Müllreduziereung einbringen.

 

Foto: Li-An Lim/Unsplash

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