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Fit für digitale Beteiligung? – Die Online-Plattform Consul kommt!

Manufaktur 8 beim Habibi Kiosk der Münchner Kammerspiele

Die Open-Source Plattform Consul startet in München ab Sommer mit einer einjährigen Testphase. Welche Stärken, aber auch Schwächen solche digitalen Beteiligungsplattformen haben, war Thema im Habibi Kiosk am 11.03.2021.

Nuschin Rawahnmehr, spricht als stadtbekannte Sozialarbeiterin jeden zweiten Mittwoch im Monat beim Habibi Kiosk der Münchner Kammerspiele unter dem Motto „The Fittest Will Survive?“ mit verschiedenen Gästen. Sie ist auch Mit-Koordinatorin der Manufaktur 8 „Bürgerbeteiligung und Partizipation“. Am 11.03.2021 waren Stephan Bettzieche, ebenfalls Mit-Koordinator der Manufaktur 8 und Mitgründer der Initiative „Lebendige Demokratie“, und Simon Strohmenger, Projektleiter „Digitale Bürgerbeteiligung“ bei Mehr Demokratie e.V. ihre Gäste.

Das Video der Veranstaltung ist hier zu finden.

Zu Beginn stellt Simon die Open Source-Plattform Consul vor und erklärt, warum es wichtig ist, über Online-Bürgerbeteiligung eine repräsentativere Bürgerbeteiligung zu erreichen. Bisher kommen zu den Bürgerversammlungen mehrheitlich weiße männliche Bürger über 50. Eine Online-Plattform könnte deutlich mehr Menschen erreichen.

Consul wurde als Open Source-Plattform errichtet und wird derzeit bereits von 140 Kommunen und Institutionen verwendet, z.B. verwenden New York, Buenos Aires und Turin Consul, Kolumbien und Uruguay sogar auf Landesebene. In Deutschland wird Consul zum Beispiel schon in Detmold, Würzburg und Bamberg eingesetzt. Und seit dem Stadtratsbeschluss Anfang März soll es nun auch in München ausgiebig getestet werden.

Anhand von Beispielen zeigt Simon, wie viel nutzerfreundlicher, ansprechender und interaktiver die Nutzung einer Beteiligungsplattform im Vergleich zu klassischen Stadtrats-Informationssystemen wie das RIS in München ist. Bei Consul können Ideen eingebracht, Bilder und Dokumente eingestellt, Abstimmungen erfolgen und Diskussionen geführt werden.

Für München würde sich Simon wünschen, dass für Bürgerbeteiligung und insbesondere für die Online-Plattform ein eigenes Büro in der Verwaltung eingerichtet wird.

Laut Stephan versteht man unter einer Beteiligungs-Plattform nicht etwas rein Digitales. Partizipation sollte seiner Meinung nach immer kombiniert werden mit nicht-digitalen Veranstaltungen und Foren. Simon bestätigt, dass die Teilnahme an der digitalen Plattform deutlich höher ist, wenn sie kombiniert wird mit Infoständen, Flyern und anderen Aktionen.

Die Vision von Stephan: jede Person, egal wie vernetzt und bekannt sie ist, kann ihre Ideen einbringen und bekannt machen und in der Stadt etwas bewegen.

„Mit einem Tool wie Consul holen wir die Bürger mit an Bord“

Der Stadtrat in München hat Anfang März beschlossen, dass Consul für München in die Pilotphase gehen wird. Es wird also einige Pilot-Projekte in Consul geben, bei denen die Menschen sich beteiligen können. Es wird entschieden und getestet, was die Plattform in München braucht und haben sollte. Stephan weist darauf hin, dass auch nach der finalen Einführung Consul immer wieder weiter ausgebaut und angepasst werden kann, je nach Bedarf. Als Beispiel nennt er gezielte Angebote für verschiedene Zielgruppen.

„Wir befinden uns in einer interessanten Phase für München“, sagt Stephan. Es sei jetzt wichtig, dass das Ganze mit Leben gefüllt wird. Er vermutet, dass es im Bereich Mobilität und  Bauvorhaben erste Pilotprojekte geben wird. Konkretes sei jedoch noch nicht bekannt. Da müssen wir uns überraschen lassen. Er kann aber sagen, dass die Manufaktur 8 von MIN auch etwas plant: sie möchten nämlich die Bezirksversammlungen neu denken und dafür Consul nutzen.

 

Foto: Collage (consulproject.org & Münchner Kammerspiele)

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