Das Balkonkraftwerk – d(ein) Beitrag zur Energiewende?

Kann ich mit einem Balkonkraftwerk einen (kleinen) Beitrag zur Energiewende leisten? Einige haben sich diese Frage gestellt, andere sind bereits ins Tun gekommen. Jedenfalls jubelt die Stadt München Anfang des Jahres, dass für die Förderung von Balkonkraftwerken bereits rund 1.000 Anträge gestellt worden sind. Seit Oktober 2022 gibt es das Förderprogramm. Es gilt sowohl für Wohnungs- bzw. Hausbesitzer*innen als auch für Mieter*innen.

Was ist ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine Photovoltaikanlage, die auf einem sonnigen Balkon oder an einer Fassade installiert werden kann. Die Anlagen speisen den durch die Sonneneinstrahlung erzeugten Strom mittels Spannungswandler in das eigene Stromnetz ein. Zusätzlich benötigt man eine Verbindung zum Stromnetz.

Hier gibt eine interaktive Einführung in das Thema Balkonkraftwerke.

Wie teuer ist ein Balkonkraftwerk?

Die Kosten für ein Balkonkraftwerk können je nach Größe und Leistung der Anlage variieren. Etwa 1000 € muss man für eine 600 Watt-Peak-Anlage investieren. 600 Watt-Peak ergibt eine Stromleistung von 500 bis 650 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr, abhängig vom individuellen Verbrauch, der Nutzung bei Sonnentagen und Positionierung der Anlage. Ein Durchschnittshaushalt verbraucht 3.000 kWh Strom pro Jahr. Experten gehen davon aus, dass eine Amortisierung nach 4 bis 8 Jahren erfolgt.
Zu viel produzierte Energie geht ins Gesamtnetz ein, es gibt allerdings kein Geld dafür.
Solarrechner: https://www.solarserver.de/pv-anlage-online-berechnen/

München hat ein Förderprogramm auferlegt
Für das Förderprogramm „Klimaneutrale Gebäude“ stehen bis 2025 insgesamt rund 128 Millionen Euro zur Verfügung. Die maximale Fördersumme für eine Balkon-PV-Anlage beträgt in der Stadt 240 Euro.

MIN-Haltung
„Ich finde Balkonkraftwerke eine gute Sache, aber es ist politisch auch etwas problematisch – im Gegensatz zu größeren Photovoltaikanlagen sind sie natürlich schnell und unkompliziert umsetzbar – insbesondere im Vergleich zu MIETERSTROM (siehe unten). Allerdings gibt es aktuell eine Begrenzung auf 600 Wp und deswegen werden wir nie einen so großen Teil unseres Strombedarfs damit decken können, wie notwendig. Das soll von demnächst auf 800 Wp angehoben werden, was immer noch zu wenig ist. Da sieht es in der „politischen Bilanz“ ziemlich gut aus, dass die Nachfrage so groß ist, könnte aber natürlich über die Versäumnisse beim „richtigen“ Solarausbau, insbesondere im Bereich Mieterstrom, hinwegtäuschen und damit den falschen Effekt haben“, gibt Helena Geißler zu bedenken, die derzeit bei der MIN den Austausch zu Mieterstrom in der Manufaktur 1 mitbetreut.

MIETERSTROM ist ein Modell, bei dem auf Mietshäusern PV-Module angebracht werden und Mieter:innen dann direkt den Strom von ihrem eigenen Dach beziehen können. Die Solaranlagen werden dabei von den Hauseigentümer:innen, von externen Betreibern, die die Dachfläche pachten, oder in seltenen Fällen von den Mieter:innen selbst in genossenschaftlichen Modellen betrieben. So kann auch in Städten, in denen der Anteil an Mietshäusern sehr hoch ist und deshalb die Hauseigentümer:innen ohne Mieterstrom keinen Anreiz zur Installation von PV-Anlagen haben, der Solarausbau vorangetrieben werden.

Fazit: Große Solaranlagen sind deutlich wirksamer als Balkonkraftwerke – deshalb muss der Ausbau von Solaranlagen auf Münchens Dächern  weiter beschleunigt und Modelle wie Mieterstrom vereinfacht werden. Aber bis dahin leistet jedes neu installierte Balkonkraftwerk einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz und schont den eigenen Geldbeutel.

Und hier die Informations-Veranstaltungen von #solar2030 e.V.

Balkonkraftwerk, Energiewende, Mieterstrom

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