BÄUME GEGEN HITZE
Wusstest Du, dass ein einzelner Baum an einem normalen sonnigen Tag mehrere hundert Liter Wasser verdunsten und dadurch seine Umgebung abkühlen kann?
Warum das so ist und noch mehr interessante Fakten über Bäume und deren Wirkung sowie weitere Infos rund um das Thema Klimawandel erfährst du hier oder auch an unserem Wissensbaum in der Kazmair-Allee.
Da das Westend der Stadtbezirk mit den geringsten Grünflächen pro Einwohner ist, sind Bäume das beste Mittel um die steigenden Temperaturen in den nächsten Jahren zu senken. Das Westend zählt auch zu den Bezirken mit der höchsten Einwohnerdichte, deshalb stehen als mögliche Baumstandorte im Wesentlichen nur Parkplätze zur Verfügung.
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Klimaschutz und Klimaanpassung
Der Ausstoß von Treibhausgasen wie CO2 oder Methan führt zu einer Erhöhung der mittleren Erdtemperatur. CO2 entsteht bei Verbrennungsprozessen von fossilen Kraftstoffen wie Kohle, Benzin und Gas.
Laut Bericht des Weltklimarates dürfen global noch maximal 700 Mrd. t Treibhausgase emittiert werden, wenn die Erderhitzung mit einer Wahrscheinlichkeit von 67 % auf 1,7 Grad begrenzt werden soll.
Auf die Erdbevölkerung umgerechnet, bedeutet das, dass bei einer Weltbevölkerung von ca. 8,3 Mrd. Menschen global jede Person insgesamt nur noch ca. 84 t CO2 verursachen darf. Zum Vergleich, jede/r Deutsche verursacht pro Jahr knapp 11 t CO2, d.h. das Budget wäre bei gleichem Verhalten in knapp 8 Jahren ausgeschöpft. Alle weiteren Emissionen tragen zu einem Anstieg der Erdtemperatur bei. Im Vergleich dazu verursachen Einwohner von Haiti nur 0,3 t pro Kopf. Ihr Budget ist erst in 276 Jahren aufgebraucht. Haiti leidet aber schon jetzt wesentlich stärker unter den Folgen der Klimakrise als wir.
In Deutschland ist die Temperatur seit 1881 um 1,6 Grad gestiegen. Diese Temperaturerhöhung führte u. a. zu einer Häufung von Dürren, einem Anstieg von Starkregen, der Anzahl von Hitzetagen und einer Verschiebung von Vegetationsperioden.
Das Deutsche Klima-Konsortium und der Deutsche Wetterdienst haben Daten zu aktuellen Emissionstrends und Klimaschutzmaßnahmen zusammengestellt, die in der Publikation „Klimaschutz in Zahlen“ (2022) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz dargestellt werden.
Die Abbildung auf Seite 13 zeigt Trends für ausgewählte Klimafolgen in Deutschland.
Viele Maßnahmen sind nötig, so muss u. a. die Energieversorgung auf erneuerbare Energien wie Photovoltaik, Windenergie oder Geothermie und der Verkehr auf emissionsfreie Mobilität wie Fuß- und Radverkehr oder Elektromobilität umgestellt werden. Der Öffentliche Verkehr muss ausgebaut und die Gebäude müssen wärmegedämmt werden.
Das Umweltbundesamt hat die Entwicklung der Treibhausgasemissionen zwischen 1990 und 2021 in den verschiedenen Sektoren ermittelt. Diese kannst du in der Publikation „Klimaschutz in Zahlen“ (2022) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz auf Seite 22 nachlesen.
Städte sind in besonderem Maße von den Folgen des Klimawandels betroffen: Hochwasserereignisse und Überflutungen, Hitzeinseln in städtischen Quartieren, Starkregen und Stürme gefährden nicht nur Mensch und Gesundheit, sondern auch kommunale Infrastrukturen.
Auch wenn uns der Klimawandel häufig erst durch sintflutartige Regenfälle oder heftige Stürme ins Bewusstsein rückt: Es sind vor allem schleichende Veränderungen, die auf lange Sicht das Leben in unserem Land nachhaltig verändern werden. Die Treibhausgase, die sich bereits in unserer Atmosphäre befinden, werden noch viele Jahrzehnte oder Jahrhunderte lang wirken und unser Klima beeinflussen. Selbst wenn wir erfolgreich Klimaschutz betreiben, schreitet der Klimawandel voran. Seine Folgen sind vielfältig und haben Einfluss auf unser Wohnen, Arbeiten und unsere Gesundheit.
Der Stadtrat hat einen Maßnahmenplan mit einem Finanzierungsvolumen in Höhe von rund 500 Millionen Euro bis 2025 beschlossen. Darin sind 68 konkrete Einzelmaßnahmen der Stadtverwaltung und der stadteigenen Betriebe sowie Förderprogramme festgehalten, um München in die Klimaneutralität zu führen.
Zentraler Hebel ist dabei die Umsetzung einer kommunalen Wärmestrategie, deren Ziel es ist Gebäude ohne Heizöl und Erdgas zu beheizen und dabei die Heizkosten sozial verträglich zu halten. Grundlage hierfür ist die Münchner Wärmestudie.
Die Sanierung und der Umstieg auf erneuerbare Energien wird Gebäudeeigentümer*innen erleichtert: Die Kombination der Bundesförderung für effiziente Gebäude mit dem neuen Münchner Förderprogramm für klimaneutrale Gebäude führt zu sehr attraktiven Förderbedingungen für Gebäudeeigentümer*innen. Es unterstützt sowohl bei der energetischen Sanierung, beim Neubau als auch beim Umstieg auf erneuerbare Energiequellen. Die Arbeit in den Stadtvierteln und eine aufsuchende Energieberatung unterstützen gleichzeitig die Gebäudeeigentümer*innen beim Umstieg. Außerdem wird bei der Planung neuer Stadtquartiere das Prinzip der „15 Minuten-Stadt“ zugrunde gelegt, d.h. kurze Wege im Quartier durch eine gute Erreichbarkeit von Geschäften, Kultur- und Sozialeinrichtungen, Grünanlagen etc. zu ermöglichen.
Eine Person verursacht in Deutschland (Stand 2021) im Durchschnitt jährlich 11 Tonnen Treibhausgase in CO2-Äquivalenten.
2,04 Tonnen entfallen auf den Bereich Wohnen, 1,69 Tonnen auf die Ernährung, 2,2 t auf die Mobilität, 3,79 Tonnen auf sonstigen Konsum (zum Beispiel Bekleidung und Freizeitaktivitäten).
Diese durchschnittliche Treibhausgasbilanz liegt höher als übliche Angaben zu den Pro-Kopf-Emissionen Deutschlands, da sie Emissionen berücksichtigt, die durch den Konsum von im Ausland hergestellten Produkten entstehen. Man spricht auch von einer konsumbasierten CO2-Bilanz (in Abgrenzung zu einer territorial basierten CO2-Bilanz).
Der Aufstrich für eine Butterbreze verursacht 90 Gramm CO2.
Knapp 6 Kilogramm Butter verspeist jeder von uns durchschnittlich pro Jahr. Diese hat aber bei den Milchprodukten die schlechteste Klimabilanz. Stolze 9 Kilogramm CO2 landen in der Atmosphäre, um 1 Kilo Butter herzustellen. Die klimafreundlichere Alternative ist hier die Margarine, die aus pflanzlichen Produkten industriell hergestellt wird: sie verursacht lediglich 2,25 Kilo CO2 pro 1 Kilo.
Laut dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg gibt es hier also ein CO2-Sparpotential von 52,6 kg CO2 pro Jahr.
Klimaanpassungsmaßnahmen zielen auf einen zukunftsfähigen und lebenswerten Umgang mit bereits spürbaren Auswirkungen des Klimawandels ab. Dies ist überall dort entscheidend, wo Menschen unmittelbar von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. So trägt die Pflanzung von Bäumen neben der CO2-Absorption durch die Verdunstung von Wasser zur Senkung der Temperaturen bei. Die Speicherung von Regenwasser entlastet einerseits bei Starkregen die Kanalisation, hilft aber auch bei der Bewässerung von Bäumen. Die Entsiegelung asphaltierter Flächen steigert die Versickerung.
Klimawirkung von Stadtbäumen
Ein Drittel der menschlichen CO2-Emissionen wird jährlich weltweit von Pflanzen und Böden aufgenommen. Und Wälder haben einen wichtigen Anteil daran. Laut Daten der NASA nehmen sie weltweit 15,6 Billionen Tonnen CO2 auf. Zieht man davon die Emissionen ab, die durch Waldbrände und Abholzung entstehen, wirken Wälder jährlich als CO2-Senke für 7,6 Billionen Tonnen CO2.
zdf.de
Die Reduktion von Treibhausgasemissionen ist ein wichtiger Faktor um die gesetzten Klimaziele zu erreichen. Die Fähigkeit der Bäume Kohlendioxid zu absorbieren ist daher eine der wertvollsten Eigenschaften im Hinblick auf die weltweiten Bemühungen den Klimawandel aufzuhalten. Ein einziger ausgewachsener Baum kann nämlich bis zu 22 kg Kohlendioxid im Jahr aufnehmen und gibt außerdem gleichzeitig genug Sauerstoff an die Atmosphäre ab, um zwei Menschen mit Frischluft zu versorgen. Daher zählt die Pflanzung von Bäumen zu den effizientesten und auch kostengünstigsten Mitteln, um das von uns freigesetzte CO2 aus der Atmosphäre zu filtern.
An einem Sonnentag kann ein einziger Baum mehrere 100 Liter Wasser durch Verdunstung an seine Umgebung abgeben und dadurch zur Kühlung beitragen. Forscher der Universität ETH Zürich stellten fest, dass Bäume in jedem Fall besser kühlen als bloße Rasen- bzw. Grünflächen mit Blumen. Das liegt nicht nur am Schatten der Bäume, sondern auch an den Wassermengen, die sie verdunsten.
Flächen mit Bäumen kühlen nach dieser Untersuchung zwei bis viermal besser als Flächen mit nacktem Rasen. Der Temperaturunterschied zwischen beiden beträgt nach dieser Studie bis zu 12 Grad Celsius. Bäume und Begrünung sind eine der wichtigsten Klimaanpassungsmaßnahmen in der Stadt. Und das ist wichtig für unsere Gesundheit. Denn es wird immer heißer in München.
Linden machen als Straßenbäume in Deutschland ein Viertel aus und prägen somit das Bild vieler Städte. Auch der Ahorn ist mit rund 15 Prozent ein in Städten häufig anzutreffender Baum. Diesem folgen Eichen mit neun Prozent Anteil an den Stadtbäumen Deutschlands, Platanen mit sechs Prozent sowie Rosskastanien mit vier Prozent. Diese fünf Baumarten sind besonders beliebte Bäume für die Stadtbepflanzung. – Das war zumindest bis jetzt der Fall. Für die Zukunft werden klimaresistentere Bäume für die Stadt gesucht, da die Bäume inzwischen unter den sich ändernden Klimabedingungen leiden.
Die Bäume in der Stadt stehen häufig unter Wärmestress, weil die Temperaturen in der Stadt meist zwischen drei bis fünf Grad höher sind als im Wald. Weil der Baum dadurch mehr verdunsten muss, aber durch die Bodenversiegelung nicht mehr Wasser bekommt, hat er Trockenstress. Dazu kommen extrem dichter Boden, der keinen Platz für ein großes Wurzelwerk lässt, Schadstoffe aus der Luft, Salzeinsatz im Winter, Verletzungen durch Bauarbeiten oder Unfälle sowie neue Schädlinge durch den Klimawandel. An den Straßen werden Bäume oft nur 60 Jahre alt, in Parkanlagen werden auch 200 Jahre erreicht. Die bis jetzt üblichen Straßenbäume sind nicht mehr für das Stadtklima geeignet. Deswegen werden als Alternative klimaresistente Bäume gesucht. Hier soll die sogenannte GALK-Liste helfen. Die GALK-Straßenbaumliste soll Kommunen und Planungsbüros bei der Auswahl von Bäumen für Straßen und Plätze unterstützen. Ausführliche Baumbeschreibungen, regionale Erfahrungen und eine Vielzahl von Fotos machen die Online-Straßenbaumliste zu einem umfassenden Planungsinstrument.
Jede*r von uns verbraucht im Schnitt am Tag mehr Wasser als einer unserer Bäume in der Kazmairstraße braucht – rund 125 Liter Wasser (im Jahr 2022). Indirekt kommt sogar noch mehr dazu. Zählt man das sogenannte virtuelle Wasser (also das Wasser, das zur Herstellung eines Produktes verbraucht wurde) dazu, sind es durchschnittlich 4.000 bis 5.300 Liter pro Kopf und Tag. Das sind knapp 25 gefüllte Badewannen.
Der persönliche Wasserverbrauch hängt natürlich stark von dem individuellen Konsum ab. Dafür spielen vor allem der Konsum von Nahrungsmitteln, aber auch der von Kleidung und Technik eine wichtige Rolle.
Der Verbrauch von Wasser hängt bei den meisten Produkten von verschiedenen Faktoren ab: Zum Beispiel verbraucht allein der Anbau der Baumwollmenge, die für ein einziges T-Shirt benötigt wird, 2.700 Liter Wasser. Die gepflückte Baumwolle muss dann aber noch zahlreiche Male gewaschen werden. Auch die Farbproduktion verbraucht Wasser. So kann für die Produktion eines T-Shirts am Ende schnell einmal mehr als 4000 Liter Wasser benötigt werden. Besonders hoch ist der Wasser-Verbrauch bei zahlreichen unserer Lebensmittel: Hinter einem Kilo Rindfleisch stehen durchschnittlich rund 15.500 Liter virtuelles Wasser, hinter einem Glas Milch mit 200 ml rund 200 Liter virtuelles Wasser.
Rund 10 Prozent des Wassers, das der Baum aus dem Boden nimmt, wird für die Photosynthese verwendet; die restlichen 90 Prozent verdunsten. Das Verdunstungswasser der Bäume steigt auf und vermischt sich mit anderem Verdunstungswasser zu Wolken, die dann wiederum Regen entstehen lassen. Somit ist der Wasserkreislauf geschlossen und das Wasser nicht verloren.
Wohingegen das Wasser, das wir verwenden, erst durch die Kanalisation bis zum Klärwerk fließt, wo es aufwändig gereinigt werden muss, bevor es wieder in den Wasserkreislauf geführt werden kann .
Max-Planck-Institut
hochsauerlandwasser.de
abwasser-beratung.nrw
Wetter in München
Aufgrund der dichten Bebauung, des Energieumsatzes durch Verkehr, Wirtschaft und Haushalte ist die Temperatur in der Stadt gegenüber dem Umland deutlich erhöht.
Das Klima in einer Stadt hängt stark mit der Bauart der Häuser, dem Verkehr und den bebauten Flächen zusammen. Asphaltierte Straßen und Beton speichern die Sonnenenergie und je dunkler sie sind, desto stärker heizen sie sich auf. Die Innenstadt wird zu einer regelrechten Wärmeinsel und ist deshalb viel wärmer als der Stadtrand und das Umland. Am Abend geben die erhitzten Häuser die Wärme wieder ab und führen zu sog. Tropennächten bei denen die Temperaturen über 20 Grad liegen. Aufgrund der dichten Bebauung gibt es wenig Luftschneisen, die zu einer Abkühlung führen würden. Die Versiegelung der Böden verhindert außerdem die Verdunstung von Wasser und das Versickern von Wasser bei starken Regenfällen. Weil Häuser in Städten außerdem meist eng nebeneinander gebaut werden, weht dort selten kühler Wind. Hinzu kommt, dass viele Böden in der Stadt mit Pflastersteinen und Asphalt verschlossen werden. Wasser aus dem Boden kann daher nicht verdampfen und die Luft abkühlen. Das alles führt dazu, dass sich eine Stadt immer weiter aufheizt.
Im Jahr 2022 gab es in München 20 Hitzetage und insgesamt 78 Sommertage. Als „Sommertag“ bezeichnen Meteorologen einen Tag mit einer Höchsttemperatur von mindestens 25 Grad Celsius.
Im Jahr 2023 gab es bisher bereits 39 Sommertage und 10 Hitzetage (Stand: 25. Juli).
Durch diese heißen Temperaturen beginnt die Stadt auszutrocknen, das Gras verdorrt und Menschen und Tiere schwitzen. Eine Möglichkeit um hier in Zukunft Abkühlung zu schaffen sind Bäume, die nicht nur Schatten spenden, sondern auch ihre Umgebungsluft kühlen.
Der Begriff Niederschlag umfasst sowohl feste als auch flüssige Formen von Wasser, die von Wolken freigesetzt werden und die Erde erreichen. Dazu zählen Regen, Hagel, Schnee und Eis. Im Zeitraum von 1961 bis 2020 fiel an ca. 129 Tagen pro Jahr Niederschlag.
Mit „Alpinem Pumpen“ sind die regionalen, thermisch induzierten Gebirgswindsysteme (Berg- und Talwind) gemeint, die wichtige Antriebssysteme für die Durchlüftung Münchens sind. „Alpines Pumpen“ tritt, je nach gewählten Kriterien, an etwa 20-60 Tagen im Sommerhalbjahr auf. Dieses thermische Windsystem sorgt tagsüber für die Zufuhr von etwas kühlerer Umgebungsluft in die Stadt von Norden her und insbesondere nachts für eine kalte oder kühle Luftströmung vom Gebirge ins Alpenvorland, wodurch eine Abschwächung der nächtlichen Wärmebelastung in München zu erwarten ist. Das Alpine Pumpen ist bis in die Grünzüge südlich von München deutlich ausgeprägt.Vor allem nachts und vormittags wird das Stadtgebiet durch die herangeführte kühlere Luft aus dem Umland durchlüftet.
Aufgrund der hohen Siedlungsdichte innerhalb einer Großstadt wie München ist diese besonders gegenüber Situationen mit hohen Temperaturen (Hitzeperioden, Extremwerte der Temperatur) vulnerabel. Hierbei ist insbesondere die bei heißer Witterung nachts in die Stadt strömende Kaltluft wichtig, um die Wärmebelastung in München zu reduzieren.
Alternative Mobilitätsangebote
Pro Person hat Fliegen einen besonders hohen CO2-Fußabdruck. Bei Verkehrsmitteln spielt aber auch eine wichtige Rolle, wie hoch die Auslastung ist. In einem Pkw fahren durchschnittlich nur 1,5 Personen. Er ist also nur zu 37,5 Prozent ausgelastet. Bei einem Zug im Fernverkehr beträgt die Auslastung dagegen im Schnitt 56 Prozent. Der Vergleich zeigt: Der durchschnittliche CO2-Ausstoß bei durchschnittlicher Auslastung ist beim Fernbus noch etwas niedriger als beim Zug im Fernverkehr.
Hier die unterschiedlichen Verkehrsmittel im Vergleich (Emissionen je Personenkilometer = Maßeinheit für die Beförderung einer Person mit einem bestimmten Verkehrsmittel über eine Entfernung von einem Kilometer):
Fernbus: 29 g CO2
Zug Fernverkehr: 32 g CO2
Zug Nahverkehr: 57 g CO2
Auto (1,5 Personen): 147 g CO2
Flugzeug: 230 g CO2
Im Jahr 2011 haben die Verkehrsflächen in München 17,3 Prozent der Stadtfläche ausgemacht. Zu den Verkehrsflächen, die mit 5.384 Hektar die zweitgrößte Gruppe der Bodennutzungsarten waren, zählen Flächen, die dem Straßen-, Schienen- oder Luftverkehr dienen. Hierzu gehören auch Bereiche, die mit den vorgenannten Flächen in direktem Zusammenhang zu sehen sind, wie Verkehrsinseln, Böschungen, Seiten- und Schutzstreifen, Brücken, Gräben und straßenbegleitende Grünflächen.
Die Erholungsflächen, also unbebauten Flächen, die überwiegend dem Sport oder der Erholung dienen, lagen mit 4.846 Hektar an dritter Stelle der Bodennutzungsarten und nahmen 15,6 Prozent der Fläche ein.
(Den größten Anteil an der Stadtfläche mit 13.744 Hektar oder 44 Prozent nahmen die Gebäude- und (zugehörigen) Freiflächen ein.)
Über 70 Stunden stehen Münchener Autofahrer*innen im Stau. Das ist der höchste Wert aller deutschen Städte. Ein durchschnittlicher Pendler oder eine Pendlerin hat hier im vergangenen Jahr 74 Stunden verloren. Das ergab eine Studie des Verkehrsdienstleisters Inrix. Auf dem zweiten Platz folgt Berlin mit 71 und an dritter Stelle Hamburg mit 56 Stunden.
Anhand solcher Zahlen würde es sich vielleicht doch lohnen auch mal auf alternative Verkehrsmittel, wie das Fahrrad oder den ÖPNV umzusteigen…
Der Radentscheid München besteht aus Verbänden und Parteien, die die Situation für Radfahrende in München nachhaltig und zügig verbessern wollen. Mit dabei sind der ADFC München, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN München, BUND Naturschutz München, DIE LINKE München, Green City e.V. sowie die ÖDP München. Darüber hinaus steht dahinter ein breites Bündnis von 52 Partner*innen und von rund 1.000 ehrenamtlichen Radlbotschafter*innen.
Am 4. Juli 2019 reichte die Initiative Radentscheid die zwei Bürgerbegehren „Radentscheid München“ und „Altstadt-Radlring“ bei der Landeshauptstadt ein. Die Ziele dieser Begehren decken sich in weiten Teilen mit den Plänen der Stadt zum Ausbau des Radverkehrs. Daher hat der Stadtrat in seinem Beschluss vom 18. Dezember 2019 entschieden, die Forderungen aus den Bürgerbegehren bis 2025 weitgehend umzusetzen.
Gefordert wird u.a. ein durchgängiges und leistungsfähiges Rad-Vorrangnetz , sichere, breite und komfortable Radverkehrsanlagen, sichere, komfortable und stressfreie Kreuzungen und Einmündungen, bedarfsgerechte, flächendeckende und sichere Fahrradabstellmöglichkeiten und eine flächeneffiziente und sozial gerechte Aufteilung des öffentlichen Raums.
Die Landeshauptstadt sieht die geplanten Maßnahmen als einen wichtigen Schritt in Richtung Verkehrswende. Diese sieht eine Neuverteilung des öffentlichen Raums zugunsten von Zufußgehenden, Radfahrenden und öffentlichen Verkehrsmitteln vor – für weniger Verkehr und mehr Umweltschutz.
muenchenunterwegs.de
stadt.muenchen.de
radentscheidmuenchen.de
radentscheidmuenchen.de/ziele-und-forderungen
In München gibt es über 700.000 Autos, die auf den Straßen zugelassen und großteils auch abgestellt sind, die aber im Schnitt 23 Stunden am Tag nur parken und von denen maximal zehn Prozent jemals gleichzeitig genutzt werden. Das Auto ist von der Flächen- und Ressourceneffizienz auf dem letzten Platz in der Reihe der Mobilitätsmittel – weit hinter Fuß- und Radverkehr und dem ÖPNV.
Generell nehmen private und geschäftliche Pkw pro Stadt erhebliche Flächenanteile ein. Die Anteile an der gesamten städtischen Verkehrsfläche variieren zwischen rund neun Prozent – in Frankfurt am Main und Leipzig – und fast 19 Prozent in München.
Die Verkehrsflächen belegen 17 Prozent des Münchner Stadtgebiets. Autos brauchen davon im Vergleich zu ihrem Nutzen extrem viel Platz.
Flächen, die anders genutzt werden könnten, z.B. mit Bäumen oder Blumenkübeln zu einer grünen Oase gestaltet, mit Biertischen und Bänken zum Straßencafé umfunktioniert oder als Fahrrad-Abstellfläche genutzt.
vision-mobility.de
klimareporter.de
bn-muenchen.de
klimareporter.de
Ein Mobilitätspunkt verknüpft verschiedene Mobilitätsangebote an einem Standort. Damit ist das Ziel verbunden, multimodales Verkehrsverhalten zu unterstützen, also den Übergang zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln zu vereinfachen, umweltverträgliche Transportmittel zu stärken und eine Mobilität ohne eigenen Pkw zu ermöglichen.
200 sogenannte Mobilitätspunkte errichtet die Landeshauptstadt München bis 2026 im Stadtgebiet. Hierdurch soll den Bürger*innen der Zugang zu den vielfältigen Angeboten von geteilter Mobilität in München erleichtert werden: Carsharing, Bikesharing, E-Motorroller- oder E-Tretroller-Sharing erlauben den Nutzer*innen, neben dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), flexibel und nachhaltig mobil zu sein, auch ohne eigenes Auto. Die Mobilitätspunkte bündeln das Angebot und machen die Handhabung einfacher.
Da die angebotenen Verkehrsmittel von vielen genutzt und nicht besessen werden, entlastet geteilte Mobilität den Parkraum und verringert den Verkehr in den Großstädten. Die Landeshauptstadt München unterstützt dies und stellt für Shared Mobility-Angebote exklusiv reservierten öffentlichen Parkraum zur Verfügung. Um Verbindungen zwischen Stadt und Umland zu erleichtern, wird es die Mobilitätspunkte nicht nur in München sondern auch in den angrenzenden Landkreisen geben.
Die ersten Mobilitätspunkte wurden bereits eröffnet, z.B. in der Knöbelstraße, am Oberanger, am Georg-Freundorfer-Platz, am Heimeranplatz, in der Westendstraße, in der Falkenstraße, am Kolumbusplatz und in der Schlottauerstraße.
Straßen(raum)experimente ermöglichen durch ihren Experimentiercharakter ergebnisoffen neue Lösungen auszuprobieren und schrittweise weiter zu entwickeln. Sie sind als Kooperation zwischen Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu sehen und können die Angst vor Veränderungen nehmen und Neues erfahrbar machen. Außerdem verdeutlichen sie die positiven Effekte der Mobilitätswende.
Beispiele für solche Straßenexperimente sind Sommerstraßen, Parklets, Pop-up-Parks oder temporäre Interventionen wie die Kazmair-Allee. Solche temporären Aktionen und Installationen sind in den letzten Jahren auch auf Münchner Straßen verstärkt zu beobachten.
Bilder: pexels