Das Oktoberfest ist das größte Volksfest der Welt. Neben Bier und Attraktionen geht’s vor allem um das Essen. Und das in Dimensionen, die einem den Atem verschlagen – in gewisser Weise sogar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn beim Thema Ernährung ist auf der Wiesn noch viel Luft nach oben.
Wir wollen, dass auch unsere beliebten Volksfeste zu mehr Nachhaltigkeit beitragen. Deshalb zeigen wir auf, was schief läuft – aber auch, wie wir Genuss, Gaudi und Nachhaltigkeit in Zukunft zusammenbekommen.
Mit der Aktion „Hendlsauerei – the Dark Side of the Wiesn“ auf dem Marienplatz vom 3.5.22 bis zum 5.5.22 macht die MIN-Manufaktur 5 gemeinsam mit mehr als 20 Partner*innen auf die „wahren Kosten“ der Wiesn und anderen Großveranstaltungen in der Stadt aufmerksam – und gibt den Anstoß für nachhaltige Veränderungen.
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Für unsere Aktion brauchen wir tatkräftige Unterstützung. Es ist nicht zu spät, noch ins Orga-Team miteinzusteigen – wir freuen uns immer über neue Gesichter. Ganz besonders brauchen wir aber Helferleins, die uns vom 3.5. bis 5.5. live auf dem Marienplatz unterstützen wollen.
Meldet euch sehr gerne bei Ruppert Grund über hendlsauerei@m-i-n.net. Oder tragt euch direkt in unser Schichtplanungstool ein.
Die Münchner Großveranstaltungen, allen voran die Wiesn, sollen weiterhin Feste der Lebensfreude, der Gastfreundschaft und des Genusses bleiben. Doch das Privileg, solche Feierlichkeiten ausrichten zu können, bringt eine Verantwortung mit sich, der sich München stellen muss. Denn beides im Einklang ist möglich: Genuss und Gaudi zum Wohle aller! – das muss die Zukunft des größten Volksfest der Welt sein.
Deshalb wird die Münchner Initiative Nachhaltigkeit gemeinsam mit weiteren Projektpartner*innen – pünktlich zur Entscheidung über die Wiesn 2022 – das Brathendl als Metapher für die dunkle Seite der Ernährungsindustrie öffentlichkeitswirksam auf dem Marienplatz platzieren. Besucher*innen erwartet eine Installation rund um die negativen Folgen unseres Hendlkonsums, die ihnen zeigt, was die wahren Kosten unserer Gaumenfreuden sind.
Die Installation bildet den Hintergrund für einen politische Aktion, zu der wir den Stadtrat, die Bürgermeister*innen und relevante Referate einladen – und ihnen unsere Forderung übergeben und besprechen. Diese Forderungen sind konkret, realistisch und umsetzbar. Sie stützen sich auf das geballte Fachwissen der beteiligten Organisationen und geben der Stadt eine klare Vorgabe, wo es in puncto Nachhaltigkeit hingehen muss mit der Wiesn und den anderen Großveranstaltungen Münchens.
Dabei erfinden wir das Rad nicht neu und konfrontieren die Stadt nicht mit aus der Luft gegriffenen Zielen. Im Gegenteil: Die Stadt hat ja schon einen richtigen Weg eingeschlagen. Sie will klimaneutral bis 2035 werden. Und sie hat sich für die von ihr verantworteten kulinarischen Angebote (beispielsweise in städtischen Kantinen) einen ambitionierten Fahrplan zu Nachhaltigkeit und Klimaneutralität verpasst. Nur hat sie dabei fatalerweise die eigenen Großveranstaltungen ausgespart. Doch ohne die geht’s nicht. München kann seine Klimaneutralität bis 2035 nicht erreichen, wenn Wiesn und Co so weitermachen wie bisher.
Der kopflose Hahn wird auf unserer Installation krähen. © Torsten Mühlbach
Die Wiesn erhalten heißt, sie aktiv neu zu gestalten. Eine „enkeltaugliche“, nachhaltige Münchner Wiesn kann ein Zeichen setzen und zum fantastischen Beispiel werden: Genuß und Gaudi zum Wohle aller!
Wir haben uns viele Gedanken zur Umsetzung gemacht und haben gemeinsam Forderungen an den Stadtrat erstellt. Diese findet ihr weiter unten. Zuvor aber schomal einige Hintergrundinfos zur Wiesen und den Auswirkungen unserer Ernährung auf Umwelt, Klima und Menschen.
Von Massentierhaltung zur Massentierbratung © Tomas Castelazo unter CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Der süße Duft riecht leider nicht nach Nachhaltigkeit © Casey Hugefink unter CC BY-SA 3.0, via Flickr
Lasst uns an einem Strang ziehen und niemanden für unseren Spaß ausbeuten. © Unbekannte Fotografin / Public domain, via Wikimedia Commons
Als Münchner*innen und Umländer*innen, viele von uns begeisterte und langjährige Wiesengänger*innen, müssen wir zurzeit leider ganz klar feststellen: Wiesn und Nachhaltigkeit – das beißt sich. Gaudi und Genuss gehen zu Lasten von Mensch, Tier und Umwelt.
Das heißt nicht, dass allen Wiesnbeschicker*innen Fairness, Bio, Tierwohl und Nachhaltigkeit egal sind. Viele zeigen Interesse, das zeigen zaghafte Versuche Biohendl anzubieten oder Fairtrade Produkte. Der Anteil ist aber noch verschwindend gering. Das liegt auch daran, dass bei den Kriterien, nach denen die Beschicker*innen auf der Wiesn ausgewählt werden, dem Thema Nachhaltigkeit auf allen Ebenen viel zu wenig Bedeutung beimessen.
Unsere Weltstadt mit Herz muss eine Vorreiterin bei Klimaschutz und Ernährungswende sein!
Um die Klimaneutralität der Stadt München bis 2035 zu erreichen, braucht es deshalb auch eine nachhaltige Transformation der Münchner Großveranstaltungen. Zeit also, etwas zu ändern!
Die Münchner Großveranstaltungen, allen voran die Wiesn, sollen weiterhin Feste der Lebensfreude, der Gastfreundschaft und des Genusses bleiben. Doch das Privileg, solche Feierlichkeiten ausrichten zu können, bringt eine Verantwortung mit sich, der sich München stellen muss. Denn beides im Einklang ist möglich: Genuss und Gaudi zum Wohle aller! – das muss die Zukunft des größten Volksfest der Welt sein.
Auf dass sich die Wiesn in Zukunft nachhaltig dreht. © digital cat from München, Bavaria unter CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
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